10 kleine Offroaderlein unterwegs in Lothringen

 

On- und Offroad Tour. Lothringen mit Freunden 24. – 28. Mai 2017

 

Jeder der Teilnehmer freute sich auf diese Tour und konnte die Tage bis zum gemeinsamen Wiedersehen nicht erwarten. Teilweise hatten wir uns ein Jahr nicht mehr gesehen.

 

Priorität hatte das sich Sehen, die Tage gemeinsam verbringen zu dürfen und nicht der fahrbare Untersatz. Jedoch hatten wir eine solche bunte Mischung an Fortbewegungsmitteln noch nie.

 

Der vereinbarte Treffpunkt für den Mittwochabend war ein Campingplatz in Verdun.

 

Ich kam etwas später los. Es lag nicht am Landy. Knapp 400 km in 5 Stunden abzuspulen war, nach den ersten Staus und dem hohen Verkehrsaufkommen nicht möglich.

Gegen 21 Uhr informierte mich Max aus Heidelberg, dass er mit seinem, fast 30 Jahre jungen Defender in der Nähe von Forbach liegengeblieben ist und nun auf den ADAC wartete.

Ursache war wohl die Zylinderkopfdichtung. Max übernachtete in einem Hotel und trat am nächsten Tag die Rückreise mit der Bahn. Lieber Max, wir sehen uns wieder.

 

Nun waren wir noch 9 kleine Offroaderlein....

 

Ich hatte keine Lust mehr noch bis nach Verdun weiterzufahren. Der CP ist ab 22 Uhr geschlossen. Direkt am Ufer der Moselle zog ich die Handbremse und übernachtete im Mammut. Ist eine Bezeichnung von Max, die zum Landy passt.

 

Nach einer ruhigen Nacht verließ ich widerwillig das riesige Bett. Nach 15 Jahren im Buschtaxi sind das Dimensionen, an die ich noch gewöhnen muss.

 

 

Auch, dass ich in der Kabine gehen und stehen kann. Vermissen tue ich mein Zebra dennoch. Es mich wohl auch.

 

Nach einem kurzen Frühstück am frühen Morgen kamen schon die ersten Fischer, die ihre Boote zu Wasser ließen. Wir grüßten uns und wünschten uns einen bonne journée.

 

Ich hatte noch knapp 90 km bis nach Verdun zu fahren, bevorzugte jedoch kleinere Straßen. Wie immer, war der erste Stopp an einer Boulangerie. Und der neue Tag konnte beginnen.

 

Welch eine Überraschung am Platz 37 auf dem CP. Alle hatten es am Vorabend noch geschafft den CP zu erreichen.

Daniel und Betty waren mit ihrer 7 Monate jungen Tochter Mira schon seit einigen Tagen im Buschtaxi unterwegs, Frank ist mit seiner neu erworbenden gebrauchten 4x4 V6 Suze  angereist (sein Buschtaxi war nicht fahrbereit), Daniel mit seiner nagelneuen BMW R1200 und Ali und Uschi haben aus ihrem Fuhrpark den 74 er für die Tour ausgewählt. Daniel aus der Schweiz mit seinem Hilux wollte am kommenden Abend zu uns stoßen.

 

Es wurde Zeit den schönen CP zu verlassen. Unser erstes Ziel war das, etwas außerhalb von Verdun gelegene, nationale Denkmal Ossuaire de Douaumont. 

15.000 französische Soldaten sind hier begraben. Die Gebeine von weiteren 130.000 gefallenen und nicht identifizierbaren Soldaten lagern in den Kellerräumen. Welche Tragödien müssen sich in diesem grausamen und sinnlosen Stellungskrieg abgespielt haben. Haben wir Menschen daraus gelernt?

 

 

Wir besichtigen das Monument und nahmen an einer sehr informativen Filmvorführung teil.

 

Unsere grob angedachte Route, täglich etwas weiter in Richtung Süden zu fahren, haben wir verworfen. Auch Mira zuliebe. Diese Tour sollte ihr in schöner Erinnerung bleiben.

Wir wollten die Region südlich von Verdun bis Toul etwas näher kennenlernen und erleben. Nachdem wir einen  Supermarché leergekauft hatten, schlichen wir, bei schönstem Sommerwetter und einigen Pausen, On- und Offroad durch dieses landschaftlich herrliche Gebiet.

Daniel konnte hier auch mit seiner BMW RS deren Offroadtauglichkeit testen.

Durch die tagelange Hitze waren die unbefestigten Wege alle trocken und staubig. Das erste Mal, dass ich am Mammut die Untersetzung zuschaltete. Ging einfach besser zu fahren.

 

Mittagspause

 

Wir einigten uns darauf an einem Fort zu übernachten. Dieser Platz war einigen von uns bekannt. Am späten Nachmittag trafen wir dort ein. Mira freute sich bestimmt über die längere Pause.

Auf dem Speiseplan stand totes Fleisch und Würste die noch über dem Feuer erhitzt werden wollten. Betty und Daniel gruben noch Rosmarinkaroffeln aus. Salate und eine diverse Getränkeauswahl waren auch ausreichend vorhanden.

 

Daniel aus der Schweiz musste leider seine Teilnahme an unserer Tour aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.

 

Nun waren wir noch 8 kleine Offroaderlein....

 

Wir ließen diesen schönen lauen Sommerabend am Lagerfeuer ausklingen.

 

 

Gegen 8 Uhr kam frisches Leben in der Waldlichtung auf. Gesunde Dinge und heiße Getränke wurden auf die Tische gestellt und ihrer Bestimmung zugeführt.

 

Ja, es dauert halt alles ein bissle länger. Und es ist schön, wenn kein Tagesplan die persönliche Freizeit bestimmt.

Der gemeinsame Verdauungsspaziergang führte uns zum Fort, das wir gemütlich umrundeten.

 

Daniel verabschiedete sich. Er musste in Richtung Köln zurück. Seine Mutti hatte heute Geburtstag. Pia und sein kleiner Emil freuten sich bestimmt auch, den Pappi wiederzusehen.

 

 

Nun waren wir noch 7 kleine Offroaderlein....

 

Nicht weit entfernt von unserem schönen Platz befand sich auf einem Hügel das weit sichtbare das Monument  BUTTE DE MONTSEC.

 

Dieses steuerten wir an und informierten uns über die Frontverläufe in diesem Gebiet im Ersten Weltkrieg und genossen die wunderschöne Aussicht. 

 

Anschließend wollten wir eine Pause am wunderschönen Lac de Madine einlegen. Offroad erreichten wir fast das Ufer des Sees. 

 

Wir unternahmen noch einen Spaziergang entlang des Seeufers.

 

Und wieder war es später Nachmittag. Einen küssiges Übernachtungsplätzle in Seenähe zu finden, erschien aussichtslos.

Nicht allzu weit entfernt befanden sich auch 2 Forts, die uns noch unbekannt waren. Rund um das erste Fort zeigten uns Schilder, dass wir hier nicht übernachten könnten.

Also weiter zum zweiten Fort. Hier ist ein guter Übernachtungsplatz. Das dachten wir nur einige Minuten.

 

Wir wollten schon die Fahrzeuge in die Waagerechte stellen.

 

Joélle und ein Herr machten uns darauf aufmerksam, dass wir hier nicht übernachten können.  Nach ein bissle englischer Kommunikation, war die zwischenmenschliche Spannung weg. Wir könnten doch hier übernachten. Es könnte jedoch sehr laut werden in der Nacht.

 

Grund war ein Paintball Event, das hier am nächsten Tag stattfinden sollte. Immer mehr Fahrzeuge mit NL Kennzeichnen tauchten auf. Die Jungs, voll mit ihrer Ausrüstung bepackt, gingen in das Fort hinein, wo sie auch übernachteten.

 

Frank hatte wohl einen guten Draht zu Joélle. Ihre Einladung über eine Führung durch das große Fort nahmen wir gerne an. Sie ging voran. Wir hintendrein. Es ist ein Verein, der dieses Fort schrittweise renoviert. Gesucht werden auch immer freiwillige Helfer mit handwerklichen Fähigkeiten, die aktiv an der Renovierung mitarbeiten. Teilweise wurden einige Räume wieder sehr schön hergerichtet.

 

 

Und wenn wir auch gerade die Gelegenheit haben uns über die Paintball Aktivitäten zu informieren, machte wir das auch. Einige Jungs erklärten die Funktion ihrer Waffen. Einige Kunststoffkügelchen haben wir auch verschossen. Unser Fall ist diese “Sportart“ nicht.

 

Joélle hatte uns zum gemeinsamen Barbecue am Abend eingeladen. Wir bedankten uns für die Führung und suchten unseren schönen Übernachtungsplatz vom Vortag auf.

Im hinteren Teil der Waldwiese hatte sich eine Gruppe Holländer gemütlich gemacht, die mit ihren Discoverys unterwegs waren. Geschlafen wurde in riesigen Dachzelten. Selbst ein Boiler für die warme Dusche im Duschzelt fehlte nicht.

 

Das Sandmännle besuchte uns an diesem Abend recht früh. Und verärgern wollten wir es auch nicht.

 

Und es ist immer wieder schön, draußen in der Natur zu sein um den neuen Tag zu begrüßen. Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten sich Daniel, Betty und Mira. Sie wollten gemütlich durch die Eifel und anschließend ins Sauerland zurückfahren.

 

An einem Toyota gibt es immer was zu schrauben :-)

 

Nun waren wir noch 4 kleine Offroaderlein....

 

Frank musste am nächsten Tag in D sein neues Getriebe für sein Buschtaxi abholen. 

 

Wir beschlossen nicht weiter südlich von Nancy oder Toul zu fahren. Also hatten wir viel Zeit an diesem Tag. Das bedeutete, dass auch mehr Offroad gefahren werden konnte.  Hier kommt es auch oft vor, dass die Wege in einer Sackgasse enden oder wir vor umgestürzten großen Bäumen wieder wenden müssen.

Am Stadtausgang von Commercy hob ein Polizist seine Kelle. Frank und Ali und Uschi mussten rechts ran. Ich musste weiter geradeaus fahren und wartete am Straßenrand einige Minuten auf die Kontrollierten. Es war eine unspektakuläre Routinekontrolle.

 

Wir bogen von der Nationalstraße auf eine kleine Nebenstraße ab. Im Rhein-Marne Kanal nahm Frank ein erfrischendes Bad.

Ein schönes älteres Hausboot fuhr in die Schleuse ein. Der Skipper, ein Schwabe, lebt seit 5 Jahren mit seinem Bordhund auf seinem Boot und ist auf den vielen verzweigten Kanälen unterwegs.

 

Ab und an bogen wir auf Feld- und Waldwege ab oder befuhren Forststraßen die oft auch direkte Verbindungen zu den nächsten Dörfern sind.

 

Freie Wahl der Richtungen.


 

Unser Trinkwasser wurde knapp. Entweder Wasser kaufen oder nach einem Brunnen Ausschau halten.

 

Im kleinen verschlafenen Dorf Mauvages war ein Mann an einem Brunnen dabei, Werkzeuge zu reinigen und ein paar Eimer Wasser über sein Autole zu kippen.

Wir hatten Pech, es war kein Trinkwasser.

Glück hatten wir, als und dieser Mann den Weg zu einem weiteren Brunnen im Dorf erklärte, aus dem das Wasser trinkbar ist.

 

Es war die Fontaine-lavoir du Déo. Im Brunnen plantschten zwei junge Mädchen herum. Direkt neben dem imposanten Brunnen ist eine Wasserentnahmestelle.

 

 

Gleich nach dem Ortsausgang befindet sich der knapp 5 km lange Schiffstunnel von Mauvages, dessen Eingang natürlich auch wieder besichtigt wurde.

Nach weiteren Offroadeinlagen erreichten wir am Abend Toul.

 

Dunkle Wolken zogen auf. Nach einem Einkauf im E.Leclerc suchten wir unseren bekannten Übernachtungsplatz am Ufer der Moselle auf. Die Markise am Mammut schützte uns vor dem Gewitterregen.

 

Den letzten gemeinsamen der Tour ließen wir gemütlich ausklingen.

 

Nach dem Sonnenfrühstück sagte Frank noch der Moselle Hallo. Frank fuhr weiter über Nancy nach Allemagne.

 

Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen.

 

 

Nun waren wir noch 3 kleine Offroaderlein....

 

Wir machten uns auch auf den Weg nach Hause, wenn´s auch schwer fiel.

Im Kinzigtal genehmigten wir uns noch einen Eisbecher bevor es hoch in den Schwarzwald ging.

 

 

 

Oben angekommen, überraschte uns ein sehr starkes Gewitter mit Hagel. Wir mussten eine kurze Fahrpause einlegen.

 

2 km weiter waren die Straßen wieder trocken. Ich verabschiedete mich von den Rottweilers.

 

Der letzte, der 10 kleinen Offoaderlein erreichte gegen 17 Uhr Tuttlingen.

 

 

Vielen, vielen Dank an Alle für die herrlichen und kurzweiligen Tage in Lothringen.