Marokko über den Jahreswechsel 2018/2019

20.12.2018 - 11.01.2019

 

Lange vor der Abfahrt freute ich mich auf diesen Urlaub. Diesmal hatte ich die Wahl, mit welchem Kärrele ich in dieses herrliche Land fahren werde.

 

Mit dem Mammut

oder dem Zebra.

Die Wahl fiel auf das Zebra.

Seit 18 Monaten durfte es sich in seinem Stall ausruhen. Der TÜV war im Dezember fällig und ein kleines Bewegungsfährtle wird ihm auch gut tun.

 

Nach einem Check, durch das Team von extrem Fahrzeuge in Schwenningen, wurde die neue TÜV Plakette auf das Nummerntäfele gebäbbt.

 

Zu Hause im Keller und in der Garage stapelte sich sehr viel Kleidung und Schuhe, die ich von Bekannten und Freunden für die wirklich hilfsbedürftigen Menschen bekam.

 

Im Mammut wäre in der Wohnkabine viel mehr Stauraum vorhanden gewesen. Leider konnte ich nicht alle Kleidung mitnehmen, obwohl ich mich bei meiner Kleidung nur auf das Nötigste beschränkte.

 

Auch Anni war sehr zurückhaltend, was ihre Kleidung betraf.

In allen Staukästen und Fächern wurden die Dinge verstaut. Unter dem Hubdach konnte ich auch noch viel Kleidung verstauen.

Am 20.12.2018 war mein letzter Arbeitstag.

Anni kam noch spontan zu Hause vorbei, um sich zu verabschieden. Sie flog am 30.12. 2018 nach Fés, wo ich sie am Flughafen abholte.

 

Den Weihnachtsmarkt auf dem Firmengelände besuchte ich noch. 

Gut gestärkt machte ich mich direkt vom Weihnachtsmarkt bei klirrender Kälte und leichtem Regen auf den langen Weg.
Das Zebra freute sich und sorgte, im Vergleich zum Defender, schnell für eine angenehme Temperatur im Arbeitszimmer.

Kurz vor dessen Stilllegung vor 18 Monaten hatte ich noch die beiden Tanks des Zebras gefüllt, was sich positiv auf das Reisekässle auswirkte.

 

Nach ca. 300 km Fahrt waren meine Kaffee- und Keksvorräte aufgebraucht, die Konzentration auch nicht mehr so wie sie sein sollte und die Lust am Fahren war bei dem Regen auch nicht mehr vorhanden.

 

Ca. 40 km südwestlich von Besançon zeigte mir Frau Garmin einen mir bekannten Übernachtungsplatz an der Loue. Hier hatten Anni und ich im November 2018 übernachtet. Jedoch wesentlich komfortabler im Mammut.

Nach einer Umräumaktion im Schlafzimmer im Erdgeschoß segelte ich, ohne die Schäfchen zu zählen, schnell weg.

 

Es ist Freitag, der 21.12.2018, 7 Uhr. Auf dem Bauch liegend, noch im warmen Schlafsack eingekuschelt, streckte ich den linken Arm aus. Der linke Zeigefinger aktivierte den Schalter der Standheizung im Arbeitszimmer. Nach ca. 10 Minuten war die Wohlfühltemperatur erreicht, um das Badezimmer aufzusuchen.

Ein Oimerle heißer Kaffee sorgte für mein Wohlbefinden. Und so früh am Morgen konnte ich auch noch an den nächsten Baum pinkeln. Es war kalt. Sehr kalt. Und es regnete.

Zeit weiter gen Süden zu schleichen. 

 

Die gelbe Warnweste legte ich aus Solidarität mit den französischen Gelbwesten vorne rechts auf die Ablage, was manchmal mit einem Daumen hoch bewertet wurde.

An vielen Kreisverkehren hatten die Gelbwesten ihre Camps eingerichtet.

Die Spuren der Streiks hinterließen auch sichtbare Spuren. Viele fest installierte Blitzer an den Straßen waren nur noch Schrott oder mit schwarzen Müllsäcken abgedeckt. Ein schöner Anblick.

 

Die nächste Boulangerie war ca. 300 m entfernt. Gut versorgt setzte ich die Fahrt auf der N 83 über Lons-le-Saunier- Bourg-en-Bresse nach Lyon fort.

Von hier mautfrei weiter nach St. Etienne - Le Puy-en-Velay bis nach Mende. Hier wieder auf die mautfreie und sehr hügelige A 75 bis Béziers. Das Zebra musste wieder schwer arbeiten.

Mit jedem Kilometer wurde die Sicht klarer und der Himmel wechselte seine Farbe langsam auf ein schönes Blau.

 

Nach einem Nickerle und einem Einkauf fuhr ich auf der mautpflichtigen Autobahn weiter bis Barcelona.

 

Uschi hatte eine WA Gruppe eingerichtet. Sie und Ali waren noch zu Hause, Günter Stark mit seinem Mercedes G bereits seit einigen Tagen unterwegs. Elmar und Gaby sind mit ihrem Iveco 4x4 einen Tag vor mir losgefahren. Hier konnten wir uns unterwegs immer etwas austauschen.

 

Elmar und Gaby hatten zwischen Barcelona und Tarragona bereits einen Übernachtungsplatz gefunden. Diesen steuerte ich an. Spät am Abend schlug ich dort ein.

In der gut geheizten Wohnstube des Iveco´s schlürften wir noch ein Gläsle Vin Rouge und ein Absackerle.

Leider hatte die Frontscheibe am Iveco in Figueras einen Steinschlag abbekommen. Ein nicht mehr reparabler Riss an der Unterseite der Frontscheibe war die Folge. Aufgrund der Feiertage und des Jahreswechsels wäre eine neue Scheibe erst in 10 Tagen lieferbar. Diese kommt direkt aus dem Zentrallager in Italien.

Die Freude auf den Marokkotrip war bei den Beiden etwas getrübt.

 

Gegen 23.30 Uhr stieg ich die steile Treppe der Wohnung hinunter und machte mich auf den Weg in mein Appartement. Und wieder erst mal alles so verstauen, dass ich in meinem Bettle im EG etwas Platz hatte.

 

Geschlafen hatte ich sehr gut. Die spanische Morgensonne wünschte uns am Samstag, den 22.12.2018 einen schönen Tag.

Standheizung arbeitet

Nach dem gemeinsamen Frühstück in der komfortablen Wohnküche des Iveco´s wurden die Motoren gegen 8 Uhr aktiviert.

 

Auf der mautfreien A 7 und der gut ausgebauten N 340 ging es flott weiter über Valencia und Murcia bis nach Almeria. 

Unterbrochen von einem Tankstopp, einem Großeinkauf und einem Päusle.

Auf einem Rastplatz wurden wir von 2 Marokkanern angesprochen, die in Deutschland leben und arbeiten. Beide waren auch auf dem Weg in ihr Heimatland.

Es stellte sich heraus, dass wir gemeinsame Bekannte hatten. Alex und Menni wurde umgehend per WA über das Treffen informiert. Die Welt ist doch sehr klein.

Elmar und Gaby, die ursprünglich von Algeciras nach Tanger übersetzen wollten, fuhren mit zum Hafen nach Almeria, den wir am Abend erreichten.

 

Ich war völlig überrascht, als ich den voll besetzten Parkplatz sah und ahnte Schlimmes. In den letzten Jahren war dieser immer nur zu einem Drittel belegt.

Wir informierten uns an einem der Schalter über ein Ticket nach Nador oder Melilla. Alle Fähren waren ausgebucht. Ob am nächsten Abend noch Platz wäre, konnte uns die Dame nicht sagen.

 

Wir hingen nun auf dem Zollparkplatz fest. Eine Ausfahrt war keine vorhanden. Ein Auto nach dem anderen fuhr auf dem Parkplatz ein.

Wir machten es uns vor den Fahrzeugen gemütlich und warteten bis der Andrang vorbei war.

Auf der Einfahrtspur fuhren wir wieder aus dem Zollparkplatz hinaus.

Lust, bis in das ca. 100 km entfernte Motril zu fahren, hatten wir keine mehr.

 

Wir übernachteten auf einem Parkplatz im Hafengelände.

Mit der Sonne sind wir aufgestanden. Kurz gefrühstückt und entlang der A7, die direkt der Mittelmeerküste entlang führt, zum Hafen nach Motril gefahren.

Vorbei an tausenden, mit Plastikfolien überdachten Plantagen. Ein schlimmer Anblick. 

Günter Stark, der auch nach Marokko weiter wollte, verbrachte dort den Abend bei einem Freund, der in Motril wohnt. Lt. seinen Testbuchungen am Vorabend wären wohl noch Plätze für die Fähren nach Nador und Melilla frei.

 

Gegen 9:30 Uhr erreichten wir den kleinen und sehr überschaubaren Hafen. Die Ticketschalter waren noch geschlossen. Wir machten es uns auf dem Parkplatz gemütlich und genossen das herrliche Wetter.

Dann die schlechte Nachricht. Die erste Fähre war bereits ausgebucht.

 

Gegen 13 Uhr öffnete der Schalter der FRS. Gleich gefragt, ob noch Plätze frei wären, was bejaht wurde.

Elmar und Gaby haben sich kurzfristig entschlossen, nicht mit nach Marokko zu fahren. Der Riss an der Frontscheibe ist weiter gewachsen.

 

Günter und ich reihten uns in die Warteschlange ein. Nach ca. 30 Minuten waren wir an der Reihe und hatten wieder Pech. Fähre ist ausgebucht. Kein Platz mehr für die Fahrzeuge, nur noch für Personen. Der Mann vor uns hatte noch ein Ticket bekommen.

 

Wir standen nun vor der Wahl bis nach Algeciras zu fahren oder wieder zurück nach Almeria. Ich bevorzugte Almeria – Nador. Von hier aus hätte ich noch ca. 200 km bis zu meiner Gastfamilie zu fahren. Über Algeciras wäre es ein Umweg von über 800 km.

 

Wir luden noch Kleidung um, die Elmar und Gaby mitgenommen hatten.

Günter und ich verabschiedeten uns von Elmar und Gaby und waren auch etwas traurig darüber, dass beide nicht mit nach Marokko kommen.

Am Hafen in Almeria angekommen, war die Lage schon entspannter.

Der Parkplatz nicht mehr so besetzt. Es war später Nachmittag. Wir kauften ein Ticket für die Überfahrt nach Melilla am nächsten Morgen um 8 Uhr. Preis € 127.-

Zufrieden schlenderten wir am Abend durch das weihnachtlich geschmückte Almeria und verwöhnten unsere schreienden Mägen mit leckerem Fisch, Bier und Wein.

 

Ich stellte den Wecker auf 6 Uhr, um das Einchecken auf die Fähre nicht zu verschlafen. Es tat sich nichts. Es bewegte sich nichts, keiner hupte, wie sonst üblich.

Wir erfuhren, dass die Fähre wegen eines technischen Defekts erst um 14 Uhr anlegen wird. Und das am Heiligen Abend.

 

Wir haben ja Urlaub, das Wetter traumhaft schön.

Günter und ich unternahmen noch einen Morgenspaziergang in der Stadt und schlürften einen Kaffee  Solo.

 

Auf dem Parkplatz lernten wir Roman und Johanna aus Lausanne kennen, die mit ihrer BMW GS auf dem Weg nach Marokko waren. Es war ihre erste Tour in diesem Land.

Wir konnten den Beiden einige Tipps geben. Auch wo wir uns an Sylvester treffen werden.

Und die Fähre legte auch um 14 Uhr nicht an. Gegen 16 Uhr wurden wir informiert, dass die gebuchte Fähre noch unterwegs ist. Das war auch auf der Marine App gut zu sehen. Wegen technischer Probleme würde diese Fähre auch nicht mehr ablegen, so die Aussage.

 

Am Schalter der Balearia konnten wir das Ticktet zurückgeben. Zum Glück waren auf einer anderen Fähre, die um 17 Uhr ablegte, noch Plätze frei.

Hier dümpelt die defekte Fähre vor dem Hafen in Almeria.

Die Überfahrt war sehr relaxt. Die See ruhig.

 

Wir verabschiedeten uns auf der Fähre von Roman und Johanna.


Gegen 23.30 Uhr legte die Fähre im Hafen von Melilla an. Die Einreise dauerte, war jedoch recht entspannt und die Zöllner auffallend nett.

Auch der Zoll war wieder glücklich, weil das Zebra, lt. Computer ja seit 2 Jahren nicht aus Marokko ausgeführt wurde.

Die Ausreise mit dem Zebra in 2017 wurde vom Zoll in Nador bestätigt. Den Beleg hatte ich dabei. Hatte seit 2 Jahren immer Probleme an jedem marokkanischen Zoll. Auch wenn ich nur mit dem Flieger ein- und ausgereist bin. 

 

Die Tanks wurden gleich noch gefüllt. In der Nähe eines großen Supermarchés übernachteten wir.

 

Ich freute mich über das Weihnachtsgeschenk von Anni, das ich vorsichtig auspackte.

Wir verhafteten noch ein Weihnachtsbier bevor wir unsere Schlafzimmer gegen 1:30 Uhr aufsuchten. Meines hatte ich vorgewärmt. Günter musste schnell in seinen Schlafsack krabbeln.

 

2 Tage später, wie gedacht, bin ich in Marokko angekommen.

 

Günter hatte sich entschlossen nach Rabat zu Wilfried und Monika zu fahren. Und wieder wurde Kleidung umgeladen. Platz zum Schlafen hatte ich nun nicht mehr. 

Im Café des Supermarchés genossen wir noch ein großes Glas frisch gepressten O- Saft. Dann trennten sich unsere Wege bis zum 31.12.2018.

 

Mit dem voll beladenen Zebra bin ich bei schönstem Wetter weiter südlich bis nach Missour gefahren.

Natürlich nicht ohne den einen oder anderen Abstecher auf eine Piste.

Ich informierte Hayat, die als Krankenschwester arbeitet und eine Kranken- Sozialstation weit außerhalb der Stadt auf dem Land betreut, über mein Kommen.

Vorab wollte ich ein Teil der Kleidung, hier besonders Kinderkleidung, bei ihr abgeben. Hayat gibt diese Kleidung an wirklich hilfsbedürftige Menschen weiter.

 

Wir trafen uns am Nachmittag im Haus ihrer Eltern in Missour. Die Wiedersehensfreude war groß.

Auch lernte ich hier ihre Schwester kennen. Der 1,5 Jahre junge Sohn Simo war da und Mehdi, der im November geboren wurde. Bei einem leckeren Tee, Msemen und Gebäck wurde viel erzählt. Ihr Mann Mustapha kam auch noch zur Begrüßung vorbei.

Hayat freute sich sehr über die Kleiderspenden und bedankte sich.

Ich soll auch allen meinen Freunden und Bekannten für ihre Kleiderspenden danken.

 

Ich verabschiedete mich und fuhr bei Sonnenuntergang wieder gen Norden nach Outat-El-Haj.

Hier stoppte ich in einem Restaurant und sagte Yassine, der hier arbeitet, hallo. Er gab mir noch gerillte Hähnchen und Reis für seine Familie mit.

 

Gegen 20 Uhr traf ich bei der Familie im Dorf Tassa ein. Auch hier war die Freude über unser Wiedersehen nach 12 Monaten groß.

Und wieder bellte mich ein neuer Hund an, der in der Nähe des am Eingangstores zum Hof an einem Strick festgebunden war. Ein schöner Kerl. Mit einigen Leckerlis konnte ich ihn etwas beruhigen. Anfassen nicht.

 

Gemeinsam wurde das Abendessen im Salon eingenommen. Um diese Jahreszeit ist es nach Sonnenuntergang doch sehr kühl. Auch im unbeheizten Lehmhaus. Zum Glück gibt es hier genügend wärmende Decken.

 

Begrüßungstee

Ich schlief zusammen mit zwei der Söhne, eingehüllt in 3 Decken, im Salon.

Die Mutter hatte am nächsten Tag einen Untersuchungstermin im Krankenhaus in Missour. Ich bot an, Sie dort hinzufahren.

 

Um 7 Uhr schlich ich mich aus dem Salon und suchte die Küche im Zebra auf. Hier kochte ich mir erst einmal Wasser für meinen Guten Morgen Kaffee und gab dem Hofhund einige Leckerlis. Er bellte mich nicht mehr an. 

 

Gegen 8 Uhr frühstückten wir.

Anschließend fuhren wir nach Missour. Den jüngsten Sohn, Simo, setzte ich direkt vor der Schule ab. Viele der Schüler bekamen große Augen, als Simo vor ihnen aus dem Zebra stieg.

 

Pünktlich erreichten wir das Krankenhaus in Missour. Ich überbrückte die Wartezeit in der Stadt mit einem Spaziergängle, Tanken, Geld tauschen und Tee trinken.

Wieder am Haus angekommen, wurde das Zebra weiter entladen. Auch für diese Großfamilie und die Kinder hatte ich viel Kleidung und andere nützliche Dinge dabei.

Mittagessen

Auch Kosmetikprodukte wie Bodylotions, Duschgels, Shampoos etc. Der absolute Renner bei den Frauen ist das KÜR Haircare Klassik-Pflege Shampoo Salbei-Extrakt von ALDI. Dieses Shampoo ist wohl das Beste für die Haare der Frauen. Auch Nachbarinnen fragten mich diesmal danach.

 

Fotos vom Nachmittag.

Meine marokkanische Freundin Jihan ist nun 13 Jahre jung. Ich habe erfahren, dass sie nicht mehr auf eine weiterführende Schule gehen darf. Ihr Vater will das nicht. So ist ihr Leben vorbestimmt, wie bei so vielen Kindern/Jugendlichen in diesem Land. Mitarbeit im Haushalt und auf den Feldern, jung heiraten, Kinder bekommen..…… Ich bin sehr traurig darüber. Leider kann ich mich nicht mit ihrem Vater, mangels Sprachkenntnissen, darüber unterhalten.

 

Mit Ali und Simo bin ich in die Stadt gefahren, um ihren Bruder Yassine zu besuchen.

Hier hat es auch immer Wifi im Restaurant, was ich bei einem Tee oder Kaffee immer gerne nutze.

 

Zum Abendessen gab es Tajine mit Lamm und zum Nachtisch, wie immer, frisches Obst.

Ich machte es mir, wieder eingehüllt in mehrere Decken, im Salon gemütlich und segelte wohl schnell weg.

Früh am Morgen bin ich wieder rüber zum Zebra und zum Hofhund. Er freute sich über meinen Besuch und ließ sich anfassen.

 

Um diese Jahreszeit ist Olivenernte, die sehr gut ausgefallen ist.

 

Nach dem Frühstück drehte ich noch eine Runde im riesigen Garten.

Ali und ein Freund wärmten sich am Feuer. Gleich sollte wieder mit der Ernte begonnen werden.

Ich verabschiedete ich mich von der Familie mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen. Der Besuch war viel zu kurz. Grund war die Wartezeit auf die Fähre in Spanien. 2 Tage fehlten mir.

Bei Suzanne und Redouane im Dorf El Orjane stoppte ich noch und nahm das zweite Frühstück ein.

Das Nibras Projekt stoppt seit über einem Jahr. Grund ist die noch fehlende Freigabe der von der Bezirksregierung zugesagten Zuschüsse für dieses Projekt. Suzanne unterrichtet nebenbei noch Französisch. Redouane arbeitet ab und an in Marrakech. So können sich beide etwas über Wasser halten.  

Heutiges Ziel war Khenifra. Es war schon Mittag und somit keine Zeit mehr, Pisten unter die Räder zu nehmen und die Abkürzung durch die Zedernwälder zu nehmen.

In Khenifra kam ich bei Dunkelheit an. Ich kaufte in der Stadt noch Lebensmittel für die Familie.

Hier kam ich gegen 20 Uhr an. Mühe hatte ich, den Weg zum Gehöft zu finden. Fahrspuren waren keine zu sehen. Mit eingelegter Untersetzung schaffte ich es irgendwie den Weg hoch zum Haus. Einen Mist- und Sandhaufen übersah ich.

Die Frauen zeigten mir, oben auf dem Hügel stehend, mit Taschenlampen die Richtung.

 

Die Wiedersehensfreude war groß. Auch hier verbrachte ich vor einem Jahr ein paar schöne Tage bei den 5 Frauen.

In der Stube war es wieder sehr gemütlich und angenehm warm. Für mich ist dies meine Wohlfühloase in Marokko.

 

Wir machten es uns auf Teppichen, in der Nähe des wärmenden kleinen Holzofen liegend, gemütlich. Stühle gibt es keine. Auch kein fließend Wasser oder einen Stromanschluss. Isoliert wurde die Hütte mit großen Kartons. Es wurde viel herumgealbert und gelacht. Ohne, dass wir uns unterhalten können.

 

Gegen 23 Uhr habe ich mein Appartement aufgesucht. Der Nachthimmel war sternenklar. Ein Traum. Nicht jedoch die Temperatur, die gefühlt nahe dem Gefrierpunkt war. Dies war die erste Nacht, die ich seit meiner Abfahrt vor einer Woche, im Schlafzimmer im Obergeschoss verbringen durfte.

 

Es ist Freitag, der 28.12.2018 und noch bitterkalt. Gegen 7 Uhr aktivierte ich meine geliebte Webasto Standheizung und döste noch etwas.

Eine Stunde später frühstückten wir gemeinsam im mollig warmen Haus.

Den gesamten Tag verbrachte ich auf dem Gehöft. Unterbrochen von einem persönlichen Besuch auf der, nur wenige hundert Meter entfernten, Polizeistation.

In den letzten drei Jahren brachte Hassna immer meinen Reisepass und ein Fiche runter zur Polizei. Diesmal musste ich persönlich erscheinen. Im Büro wurde ein Protokoll geschrieben. So wie ich dies sah wurden allen Daten des Reisepasses und des Zebras eingetragen. Auch woher ich kam, wie lange ich bleibe und wohin ich anschließend fahren werde. Die beiden Beamten waren sehr nett.

Leider bekam ich keine Kopie des Protokolls. Eine halbe DIN A4 Seite in arabischer Schrift mit schönem fetten Stempel.

 

Die Frauen betrachteten meine Kleidung und meinten, dass diese mal wieder gewaschen gehört. Nein sagte ich nicht. Wäre auch bereit gewesen mit dem Esel zum Brunnen zu reiten, um Wasser zu holen. War jedoch noch genügend vorrätig.

Meine Kleidung konnte ich nach ca. 5 Stunden bereits wieder trocken und sauber in den Kleiderschrank legen.

 

Mittagessen. Eine Süßspeise.

Und immer wenn ich zu Besuch komme ist für die Frauen Weihnachten. Auch hier bringe ich Kleidung, Schuhe, Kosmetikartikel und andere nützliche Dinge als Geschenke mit.

Kleidung, welche die Frauen selbst nicht benötigen, wird an die Verwandten, Freunde und Nachbarn weitergegeben.

Ich freute mich darüber, endlich wieder genug Platz in meiner Wohnung zu haben. Welch ein Luxus, welch tolles Raumgefühl.

 

Die Hofhündin ist auch vor wenigen Wochen verstorben. Vor seinem Tod warf sie noch 3 Welpen. Einer der Welpen, Monkis, ist nun sein Nachfolger.

Als Tierfreund mache ich mir immer so  meine Gedanken. Seit ca. 5 Jahren besuche ich regelmäßig die Familien. Und meist ist nach einem bis 2 Jahren ein anderer Hund zu sehen. Für den Tierarzt ist kein Geld vorhanden. Ich glaube, dass einige der Hunde an Vergiftungen starben. Oft bekommen sie verschimmeltes Brot zum Fressen. Und Hunde gelten, zumindest auf dem Land, als unrein. In das Haus dürfen die Hunde nicht. Angefasst oder gestreichelt werden sie nur sehr selten oder gar nicht.

Auch der große Nachbarhund erkannte mich sofort. Natürlich wartete er wieder auf seine Portion Leckerlies. Glaube, ich bin der einzige Mann, der ihn anfassen und streicheln darf. Die Männer schauen immer ganz erstaunt, wenn ich den Hund anfasse.

 

Die Stunden im schönen Sonnenlicht vergingen recht schnell.

Jeder Nagel wird gebraucht.

Schafwolle die zum Trocknen ausgelegt ist. Diese wird dann gereinigt, gesponnen, gefärbt und weiterverarbeitet.

Fatima beim zubereiten des Brotteigs und Brot backen.


Am Abend kam noch Alah, der Nachbar, kurz auf ein Besüchle vorbei. Und wieder war es ein sehr schöner Abend in der gemütlichen Hütte.

Für den nächsten Tag war ein Einkauf auf dem Souk in Khenifra geplant.

Es ist Samstag, der 29.12.2018, 7.30 Uhr. Die Frontscheibe des Zebras war mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, die jedoch von der Morgensonne schnell entfernt wurde.

 

Im gut geheizten Appartement hübschte ich mich für den Stadttag auf. Ich genoss diese herrliche Ruhe und die Morgenstimmung auf dem Gehöft.

 

Nach dem Frühstück fuhr ich mit Aicha, Fatima und Mama nach Khenifra.

Auf dem großen Souk herrschte quirliges Treiben.

Es ist immer wieder interessant, mit den Einheimischen auf dem Souk einkaufen zu gehen. Aufgefallen sind wir wie immer, weil wir oft Händchen haltend durch den Souk und die Stadt schlenderten.

Mama gebe ich immer etwas Geld für den Einkauf. So kann sich die Familie auch mal Gemüse, Obst und Fleisch kaufen, das sie sich sonst nicht leisten können. Und ich profitiere dann ja auch davon.

Auf dem Rückweg kreuzten 5 Berberaffen die Straße. Leider waren sie schnell im Zedernwald verschwunden. Das erste Mal, dass ich diese in der Region gesehen habe.

 

Nach der Ankunft auf dem Gehöft machten wir es uns erst einmal am warmen Holzofen gemütlich und schlossen für eine halbe Stunde unsere Augen.

Aicha bereitete Häckfleischbällchen zu, die ich immer so gerne verhafte. Wieder ein Gedicht das Essen. Auch wurde wieder Brot gebacken.

Aicha ritt zum Brunnen um Trinkwasser zu holen.

Anschließend machte sich Mama mit dem Esel auf in den Zedernwald um Brennholz zu sammeln.

Ich kümmerte mich wieder um Monkis, den Welpen. Er fühlte sich sehr wohl in meiner Nähe. Irgendwie muss es sich unter den Hunden in der Nachbarschaft herumgesprochen haben, dass im Zebra Leckerlis gelagert sind. 3 Hunde umkreisten dies in einem etwas größeren Abstand. Jeder bekam seine Ration. Die 5 Katzen waren auch ganz scharf auf das Hundefutter.

 

Zum Abendessen wurde Couscous zubereitet.

Dieser wurde, gemütlich auf den Teppichen liegend, verdaut.

 

Heute ist Abschiedstag.

 

Zum Frühstück bereiteten mir die Frauen meine geliebten Msemen zu.

Waren wieder ein Gedicht.

Die Frauen waren traurig über mein Gehen. Ich komme jedoch wieder, das habe ich versprochen. Aicha, Hassna und Fatima nahm ich noch mit nach Khenifra.

 

Ich fuhr dann auf direktem Weg nach Fés um Anni am Nachmittag am Flughafen abzuholen.

Unterwegs nahm ich noch einige Fahrgäste mit.

 

In Azrou machte ich eine längere Pause und kaufte noch ein. Das erste Mal seit meiner Ankunft in Marokko, dass ich Touristen sah.

Der Flieger aus Memmingen kam pünktlich in Fés an. Gegen 14.30 Uhr konnte ich Anni bei schönstem Wetter in meine Arme nehmen. Ich freute mich, nun mit ihr eine Woche gemeinsam durch das herrliche Land zu schleichen.

Für Anni war es die erste längere Fahrt mit dem Zebra. Und geschlafen hatte sie auch noch nicht darin. 

Unser Ziel war es, am nächsten Abend auf dem Campingplatz La Dune, am Rand des Massa Nationalparks einzuschlagen, um mit Freunden, die auch in Marokko unterwegs waren, in das Neue Jahr hineinzufeiern. Frau Garmin zeigte auf dem Display über 800 km an. Dies bedeutete einen sehr langen Fahrtag, um das Ziel am nächsten Abend zu erreichen.

 

Elmar und Gaby hatten sich doch noch entschlossen nach Marokko zu fahren. Auch Ali und Uschi waren bereits in Marokko unterwegs.

 

Um schnell vorwärts zu kommen, fuhren wir nur auf der Autobahn. Fés, Meknes, Rabat, Casablanca, El Jadida bis zum Autobahnende in Safi.

 

Es war fast Mitternacht. Und weiter auf den normalen Straßen in der stockdunklen Nacht fahren wollte ich nicht. Das Sandmännle besuchte uns auch bereits. Wir ignorierten dessen Besuch seit 2 Stunden.

 

Irgendwo am Straßenrand übernachten kam nicht in Frage. Ein lauschiges Plätzle direkt an der Atlantikküste bot sich an.

Vor der R301 sind wir ca. 40 km südlich von der bekannten Töpferstadt Safi auf eine Straße, die zum Atlantik führte, abgebogen. Die befestigte Straße ging schnell auf eine üble unbefestigte Piste über.

 

Kurz bevor Frau Garmin auf dem Display das blaue Meer zeigte, bemerkte ich, dass sich das Zebra etwas schwammig bewegt. Irgendetwas stimmte hier nicht.

Habe die Fahrertüre geöffnet und nach hinten geschaut. Der linke Hinterreifen war platt. Dies gegen 24 Uhr mitten im Nirwana. Anni hatte ihr erstes reales Offroad Reiseerlebnis. Sie blieb ruhig und meinte nur, ob wir nun gleich hier übernachten oder das Rad hier gleich wechseln.

 

Wir entschlossen uns für den Radwechsel. Am Morgen direkt am Atlantik aufzuwachen wäre doch viel schöner als hier am Pistenrand zu übernachten.

Aus dem Keller wurde das benötigte Werkzeug und Holzunterlagen geholt. Nach dem Radwechsel setzten wir unser Nachtfährtle fort.

 

Ca. 30 Minuten später zog ich die Handbremse neben einer Piste, direkt am Meer. Sehen konnten wir das nicht, jedoch riechen und hören.

 

Nach wenigen Stunden Schlaf sind wir mit der Sonne aufgestanden. Welch eine Freude, den Atlantik zu sehen und zu spüren. Das kleine Frühstück genossen wir sehr.

Ca. 350 km hatten wir heute noch zu fahren.

Zeit für einen Stopp in Essaouira war also noch vorhanden.

Wir schlichen bei bestem Wetter der schönen Atlanikküste entlang

und erreichten diese schöne Stadt bei traumhaftem Wetter gegen Mittag. 

 

Hier konnten wir das besondere Flair dieser Stadt in uns aufsaugen.

Leider drängte die Zeit. Zum geplanten Event am Abend wollten wir pünktlich ankommen.

 

Unterwegs stoppen wir in einem größeren Dorf an einer Werkstatt, um den Reifen reparieren zu lassen.

Der Monteur zeigte mir die geschundene Stelle in der Lauffläche des BFG AT. In einem Radius von ca. 8 cm war das Gewebe zerstört. Ein Stein hatte sich in die Lauffläche gebohrt. Ein Stück des Steins bohrte sich durch den Reifen in das Innere.

Mit diesem Reifen weiter zu fahren wurde uns nicht empfohlen. Dieser wurde zwar repariert, war jedoch nur noch als Notrad zu gebrauchen. Also wurden die Reifen auf den beiden Felgen getauscht.

In Tamri machten wir noch einen kurzen Stopp.

Für den netten Mandarinenverkäufer musste ein Freund auf der Heckbox unterschreiben.

Bei untergehender Sonne fuhren wir, unterbrochen von einigen Fotostopps, weiter in Richtung Agadir.

Hier machte ich den Fehler durch die Innenstadt zu fahren, was uns sehr viel Zeit kostete.

 

Die Abfahrt von der N1 zum vereinbarten Treffpunkt verpasste ich bzw. wurde auf dem Navi nicht angezeigt. Dies ist der Nachteil, wenn man bei Dunkelheit die Abzweigungen nun sehr schlecht erkennt.  Sidi R'bat war dann ausgeschildert. Jedoch mussten wir entlang des Zauns vom Massa Nationalpark auf Pisten entlang fahren.

 

Mit 1,5 Stunden Verspätung erreichten wir den CP und machten uns gleich auf den Weg zum Restaurant, wo wir unsere Freunde begrüßen konnten. Auch Roman und Johanna, die ich im Hafen von Almeria kennengelernt hatte, waren hier. Sie übernachteten dort im Hotel.

 

Unsere Tajine Poulet wurde uns umgehend serviert. Vorab gab es einen gemischten Salat und zum Nachtisch Obstsalat.

Es gab natürlich viel zu erzählen, was den Silvesterabend sehr kurzweilig machte. Ein Heidelberger untermalte den Abend mit seiner Geige.

 

Um Mitternacht spielte noch eine marokkanische Musikgruppe vor dem Restaurant. Eine schöne Stimmung mit wärmendem Lagerfeuer.

Gegen 1 Uhr suchten wir unsere Wohnungen auf. So ganz trocken wollten wir nicht in das Bettchen liegen. Ali und Uschi öffneten noch ihre Hausbar. Vor den Fahrzeugen schlürften wir noch ein Hustensäftle.

 

Happy New Year.

Endlich mal ausschlafen. Endlich mal Duschen. Heute war ein Erholungstag angesetzt.

 

Unser Frühstück nahmen wir bei herrlichem Sonnenschein und Meerblick gemeinsam ein.

Angesagt war eine gemeinsame und mehrstündige Wanderung zum und durch den Parc National de Souss-Massa.

Halbzeit und Teepause im Nationalpark

Wir genossen alle diesen sonnigen Tag.

 

Nach ca. 10 km Wanderung erreichten wir wieder unsere Appartements, schwätzten und relaxten.

Die untergehende Sonne zeigte sich wieder in einem wunderschönen Licht.

Vor den Kärrelen machten wir uns es noch bei einem Vin Rouge und anderen Flüssigkeiten gemütlich und genossen den Abend.

Heute ging es weiter, direkt der Atlanikküste entlang, gen Süden.

Wir genossen nochmal den Komfort des Campingplatzes und das Frühstück.

Günter blieb noch einen weiteren Tag auf dem CP.

Im Minikonvoi mit Ali und Uschi, Elmar und Gaby schlichen wird am Zaun des Nationalparks vorbei und dem Qued Massa entlang.

Dann weiter durch einige Dörfer. Hier wurde es manchmal für den Iveco und den HZJ 79 sehr eng.

In einem Dorf stoppten wir vor einem Geschäft. Ich sah hier ein Kunststoffrohr und Ali benötigte eine sichere und geschlossene Aufbewahrungsbox für sein Petromax Lämple.

 

Glückicherweise stand hier auch ein Marokkaner, der in Deutschland gearbeitet hatte.

Schnell war klar, was wir wollten. Aus einem Lager wurde ein im Durchmesser passendes Kunststoffrohr geholt und auf die passende Länge abgesägt.

Ein Verschlussdeckel passte, der andere wurde an den Rohrdurchmesser angepasst. Ali war glücklich und verstaute stolz sein gut gesichertes und verpacktes Lämple im Keller seiner Wohnung. Eine Rechnung über 54 DH wurde ausgestellt.

 

Die Frauen waren zwischenzeitlich mit Einkaufen beschäftigt.

Nach einem kurzen Wasserschildkrötenbeobachtungsstopp erreichten wir den Atlantik.

Wir folgten dem Atlanik auf Pisten, unterbrochen von einigen Fotostopps, bis in die Nähe von Tiznit.

In Tiznit machten wir noch einen kurzen Stopp.

Ich wollte Anni noch den wunderschönen Antiatlas zeigen und weiter nach Tafraoute fahren.

Die anderen entschlossen sich kurzfristig, auf einem CP in Tiznit zu übernachten und auf Frank und seine Begleiter zu warten, die von Tafraoute auf dem Weg nach Tiznit waren.

Mit der untergehenden Sonne im Rücken ging es weiter nach Tafraoute.

Auf einer Passhöhe trafen wir noch Frank mit Familie und Verwandten. Frank hatte sich einen Unimog zugelegt. Die Wohnkabine selbst gebaut. Sie mussten einen Zwangsstopp einlegen und warteten auf den Abschlepper, weil am Iveco wohl das Verteilergetriebe defekt war.

Frank informierte uns, dass an den Blauen Felsen bei Tafraoute und in Tafraoute das freie Übernachten verboten sei.


Bei Dunkelheit erreichten wir Tafraoute.

Wir spazierten noch durch die Stadt. Anni kaufte bei einem sehr netten und lieben Mann in seinem gut sortierten Magazin einen Armreif

und suchten anschließend ein Restaurant auf. Das Abendessen war sehr gut, der frisch gepresste Orangensaft auch.

Etwas außerhalb der Stadt schlugen wir unser Nachtlager auf. Müde fielen wir ins Bettle.

 

Einen schönen Übernachtungsplatz hatten wir gefunden. Nur wenige Meter von einer Straße entfernt. Den schönen Morgen genossen wir ausgiebig. Beobachtet wurden wir von zwei Frauen und zwei ihrer Kinder, die in Sichtweite auf einem Feld arbeiteten. Dabei bleib es auch.

Kurz vor unserer Abfahrt in die Stadt füllten wir noch eine Tasche mit einigen nützlichen Dingen für die Frauen und Malstifte für die Kinder.

Anni überreichte diese Tasche den Frauen, die sich darüber sehr freuten und sich bedankten.

In Tafraoute kauften wir noch 3 Teppiche bei einem mir bekannten Straßenhändler. Er verkauft nur gut gebrauchte Teppiche.

Nach hartem verhandlen bezahlten wir gerne 350 DH für die drei Teppiche.

Unser zweites Frühstück nahmen wir in einem Cafe in der Stadt zu uns. Wir tauschten noch Geld auf der Bank und kauften diverse Arganöle.

Elmar und Gaby, die an einer Tankstelle in der Stadt einen Stopp einlegten, sahen wir leider nicht.

 

Der Weg an diesem Tag führte uns durch den herrlichen Antiatlas über Igherm wieder hoch zur N10 in die Nähe von der Safranstadt Taliouine.

Natürlich unterbrochen von vielen Fotostopps. Fahrzeuge waren auf dieser Route nur sehr wenig unterwegs.


Geplant hatten wir, auf dem CP in Taliouine zu übernachten, zogen es jedoch spontan vor, an der N10 den Blinker links zu setzen. Grund war, dass wir am nächsten Nachmittag in Marrakech eintreffen wollten.

 

Es war bereits wieder dunkel als wir die N10 erreichten. In der kleinen Stadt Aoulouz stoppten wir und unternahmen noch einen kleinen Abendspaziergang im Zentrum.

Unsere knurrenden Mägen wollten befriedigt werden. In einem Restaurant, das an der Durchgangsstraße lag, kamen wir diesem Drängen nach.

Das Café Restaurant war sehr gut besucht. Alle Männer schauten sich auf dem großen Monitor ein Fußballspiel an. Glaube das war Manchester gegen Liverpool.

 

Auch hier das Essen sehr lecker. Wifi war auch vorhanden.

Wir wurden vom Inhaber angesprochen. Er wollte uns Zimmer, war auch ein Hotel, anbieten. Wir machten ihm klar, dass wir unser Hotel in der Nähe geparkt haben und noch zum nahegelegen Stausee fahren wollten, um hier einen Platz zu suchen. Uns wurde davon abgeraten. Es sei zu gefährlich. Wahrscheinlich wegen dem steilen Ufer.

Uns wurde angeboten, direkt vor seinem Hotel zu übernachten. Auch würde das Restaurant gegen 7 Uhr bereits wieder öffnen, so dass wir hier auch die Toilette benutzen können.

Dieses Angebot nahmen wir gerne an und verbrachten eine ruhige Nacht, nur wenige Meter von der N10 entfernt.

Das Frühstück im Restaurant war sehr gut.

Der Inhaber kam auch noch kurz vorbei. Er hat noch ein weiteres Restaurant in Agadir, große Plantagen in der Nähe vor Taroudannt und eine Farm mit vielen Milchkühen. Wir bedankten uns für seine Hilfsbereitschaft. Zum Abschied bekamen wir noch Mandarinen mit auf den Weg.

 

Nach wenigen Kilometern bogen wir rechts zum Tizi n’Test-Pass ab. Die ersten Kilometer ist die Straße sehr gut ausgebaut und geht dann über auf eine schmalere Straße die bis auf eine Höhe über 2000 m führt.

Es war auffallend wenig Verkehr auf dieser landschaftlich sehr schönen Strecke. Einige 4x4 fuhren an uns vorbei und kamen uns auch entgegen. Viele mit deutschem Kennzeichen.

In Asni schlenderten wir noch kurz über den Souk und führten unseren Mägen einige leckere Speisen zu. Hier merkten wir gleich, dass viele Touristen diese Stadt besuchten.

 

Marrakech erreichten wir, unterbrochen von einigen Stopps, gegen 16:30 Uhr.

Ein netter Mann, ein Lehrer, schrieb noch unsere Namen in Amazigh auf die Heckbox und oben Germany in gleicher Schrift.

 

Auf einem bekannten bewachten Parkplatz, wenige Gehminuten vom Djemaa el Fna Platz entfernt, stellten wir das Zebra ab. Schön war, dass einer der Parkplatzwächter sich noch gut an mich erinnerte und sich über meinen Besuch freute.

 

Anni und ich packten einige Utensilien ein, die wir für die Übernachtung im Riad Dar Daoud benötigten und gingen zu Fuß zum Hotel, das sich in der Medina befand.

Ein wirklich schönes familiäres kleines Riad mit 8 Zimmern.


Hier warteten bereits Marion, die in Marrakech lebt, mein Arbeitskollege Benno mit Frau sowie der nette und liebe Manager und sehr gute Koch, Bader, auf uns.

 

Marion hatte diese Essen organisiert. Und es war sehr, sehr lecker, was hier Bader zubereitet hatte. Es fehlte an nichts. Und wieder gab es viel zu erzählen, was den schönen Abend sehr kurzweilig werden ließ. 

Anni und ich genossen diesen Aufenthalt in diesem kleinen, familiären und liebevoll eingerichteten Riad und fühlten uns sehr wohl.

Das gute und reichhaltige Frühstück war ein guter Start in den neuen Tag, den Anni und ich in Marrakech verbrachten.

Wir schlenderten planlos durch die hunderten von Gassen in der Medina, genossen das Treiben, den Tee, dass Essen. Nicht jedoch die penetrante Anmache einiger Verkäufer. Schade, dass wir uns nie in Ruhe etwas für uns Interessantes anschauen konnten.

Am Abend besuchten wir noch Marion in ihrer Wohnung, die nur wenige Kilometer von der Medina entfernt ist.

Hier machten wir uns es auf der schönen und großen Terrasse bei Wein und Snacks gemütlich. Ich musste Erdbeersaft trinken. Dieser war jedoch auch sehr bekömmlich.

Alles hat mal ein Ende. Wir verabschiedeten uns von Marion und bedankten uns bei ihr.

 

Auf dem Parkplatz des Flughafens übernachteten wir. Anni musste bereits um 5 Uhr zum Check in.

Es war eine wunderschöne Woche, in der ich mit Anni unterwegs war. Der Abschied fiel mir sehr schwer.

 

Gegen 9 Uhr holte ich Benno und seine Frau vor ihrem Hotel, das ca. 10 km vom Flughafen entfernt war, ab.

Zusammen fuhren wir nach Essaouira.

 

Auf halber Strecke machten wir in einer kleineren Stadt noch einen Stopp, schauten uns den Souk an und verköstigten noch bei einem Tee einige frisch gerillte Fleischspieße und genossen das Treiben an der Straße.

In Essaouira gingen wir noch zum Hafen und tranken einen Kaffee. Hier verabschiedete ich mich von den Beiden, die mit dem Bus am Abend zurück in ihr Hotel nach Marrakech fuhren.

Nun war ich wieder alleine unterwegs. Ohne mein Schätzle. Daran musste ich mich erst wieder gewöhnen.

Günter, Elmar und Gaby, Ali und Uschi waren noch im Süden unterwegs.

 

Mein Ziel war, am nächsten Abend Rabat zu erreichen um dort Wilfried und Monika zu besuchen.

 

Also noch genug Zeit, wieder gemütlich entlang der Küstenstraße nach Norden, auch mit lohnenswerten Abstechern in das Landesinnere, zu schleichen. Auch hier nahm ich wieder einige Fahrgäste mit.

 

Bei Dunkelheit erreichte ich Oualidia. Dieses touristische Städtle liegt direkt an einer Lagune.

Hier verhaftete ich noch ein paar Calamares.

Der nette Kellner meinte, dass hier das freie Stehen auch verboten ist. Grund sind die Vorkommnisse in der Toubkal Region. Ich könnte jedoch direkt vor dem Restaurant parken. Das wäre sicher und die gesamte Straße wird mit Kameras überwacht.

 

Ich suchte mir ein Plätzle etwas außerhalb der Stadt. Am nächsten Morgen sah ich, in welch schöner Ecke ich die Handbremse gezogen hatte.

Nach dem Frühstück, einer gründlichen Körperreinigung und vielen Fotos, schlich ich weiter in Richtung Rabat.

 

Oft bin ich an diesem Tag von der Küstenstraße in Richtung Atlantik abgebogen und wunderschöne neue Fleckchen entdeckt. Auch hatte ich oft Kontakt mit Menschen, die hier als Fischer oder Landwirte arbeiteten.

In El Jadida machte ich noch einen kurzen Stopp, bevor es weiter zu Wilfried nach Rabat ging.

 

Gegen 18:30 Uhr drückte ich den Knopf an der Klingel.

Wir kannten uns noch nicht persönlich. Nur über das Buschtaxiforum hatten wir etwas Kontakt. Nun hatte es endlich mit einem persönlichen Kennenlernen geklappt. Günter Stark, sowie Steffen und Lilly, waren auch schon Gäste bei Wilfried und Monika.

 

Hier verbrachte ich einen wunderschönen und kurzweiligen Abend bei guten Getränken und einem gustiösen Menu, das Monika zubereitete. Shukran.

Wilfried musste früh am Morgen schon ins Büro. Ich frühstückte noch mit Monika und verabschiedete mich.

 

Mein nächster Stopp war in Larache. Ein schönes Küsten- und Hafenstädtchen und einer sehenswerten Medina.


Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichte ich Asilah.

Auch ein tolles Städtchen mit spanischem Flair. Hier besuchte ich noch ein Restaurant und verhaftete wieder ein Fischle.

Übernachten wollte ich hier nicht und machte mich auf den Weg zum Hafen Tanger Med. Vorher wurden beide Tanks randvoll gefüllt.

Das Fährticket hatte ich unterwegs bereits gekauft.

Kurz vor dem Hafen lernte ich Marc und seinen sechsjährigen Sohn Phillip kennen. Beide waren mit einem schönen 4x4 MAN mit Ormocar Kabine unterwegs. Seine Frau mit Kind ist mit dem Flieger nach Hause geflogen.

 

Am Zoll war tote Hose. In ca. 3 Minuten hatte ich beide Anlaufpunkte hinter mir. Warten musste ich etwa 15 Minuten beim Röntgen. War schade, weil ich die Fähre um 21 Uhr nicht mehr erreichte. Also 3 Stunden auf die nächste Fähre warten. Marc kam auch noch auf den Parkplatz.

Elmar und Gaby sind gegen 20 Uhr ausgereist.

 

Die große Fähre legte gegen 1:30 Uhr ab. Vorteil der Nachtfähren und auch der Ausreise in der Nacht ist, weil  alles sehr entspannt abläuft. Von Marc und Phillip hatte ich mich auf der Fähre verabschiedet. Sie fuhren auf der Nordroute nach Hause.

Früh am neuen Tag legte die Fähre in Algeciras an. Auch hier ging die Einreise recht flott.

 

Kurz vor der Stadt Estepona übernachtete ich auf einem Parkplatz an einem Hafen.

Elmar und Gaby waren nur wenige Kilometer entfernt. Leider schrieb ich sie unter ihrer gespeicherten marokkanischen Telefonnummer an. Eine Antwort blieb aus.

 

Also machte ich mich wieder auf dem langen Weg nach Hause. Das Wetter war wieder traumhaft, die Landschaften auch.

Kurz vor Valencia musste ich leider noch einen technischen Zwangsstopp einlegen und die H4 Birne im rechten Scheinwerfer wechseln. Glaube vor ca. 6 Jahren hatte ich die letzte H4 Birne am Zebra getauscht.

Ohne irgendwelche Staus fuhr ich ca. 800 km auf der mautfreien Autobahn bis in die Nähe von Castellón de la Plana. Ca. 40 km nach dieser Stadt übernachtete ich direkt am Mittelmeer.

 

Mit der aufgehenden Sonne bin ich aufgestanden und habe diese Zeit sehr genossen.

Plötzlich standen Elmar und Gaby mit ihren Iveco hinter dem Zebra. Eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Unser grobes Tagesziel war die Gegend um Lyon. Das war schon sportlich. Wir sind dann getrennt weitergefahren. 

In Spanien habe ich nochmal an einer sehr günstigen Tankstelle, in der Nähe von Taragonna, für € 1,01 /L Diesel getankt. Der Diesel reichte nun locker bis nach Hause.

Kurz vor der Grenze zu Frankreich kam sehr starker Wind auf.

Auf der Ebene musste ich im 3. Gang fahren. Schneller als 60 km/h wollte das Zebra hier nicht fahren.

 

Auf einem Parkplatz in der Nähe von Perpignan traf ich Elmar und Gaby wieder. Die Temperaturen nahmen deutlich ab.

 

Zusammen sind wir dann bis Beziers und hier der mautfreien A75 bis zur Ausfahrt Mende gefolgt.

Hier waren die ersten Schneeflocken zu sehen. Wir fuhren weiter in Richtung Ley Puy-en-Velay. Ca. 50 km vor dieser Stadt übernachteten wir an einem See. Es war Winter.

Schnell wurden die Schlafzimmer aufgesucht.

Gegen 8:30 Uhr weckten wir die Motoren zu unserer letzten Tagesetappe.

 Ley Puy-en-Velay, St. Etienne, Lyon, dann mautfrei weiter über Bourg en Bresse, Besançon und Belfort.

Hier überfielen wir noch einen großen Supermarché. Es begann zu schneien.

Wir entschlossen uns, nicht über Freiburg durch den Hochschwarzwald zu fahren, sondern dem Rhein entlang über Lörrach nach Waldshut-Tiengen. Kurz nach dieser Stadt trennten sich unsere Wege.

 

Nach ca. 8.400 km Fahrt erreichte ich gegen 22 Uhr auf winterlichen Straßen wieder Tuttlingen.

 

Allg. Reiseinfos:

Fahrzeug: Toyota Landcruiser PZJ 75

Gefahrene km: ca. 8.400

 

Anreise: Tuttlingen, Lyon, St. Etienne, Mende, Béziers, Barcelona, Valencia, Almeria.
Überfahrt mit der Fähre: Almeria - Melilla.132 €, 1 Person + Fahrzeug

 

Rückreise: Tanger Med - Algeciras. Ca. 120 €, 1 Person + Fahrzeug. Ticket in Marokko gekauft. Hier etwas teurer als in Spanien.

Dann wieder zurück über Malaga, Granada, Valencia, Barcelona, Béziers, Mende, Lyon, Besançon, Lörrach, Waldshut-Tiengen nach Tuttlingen.

 

Autobahngebühren gesamt: Ca. 88 €, meist Kategorie 2

Dieselverbrauch durchschn. 11,5 L/100 km

Dieselpreise pro Liter:

Frankreich: Nicht getankt, da teurer als in D und ES. 1,38 € bis 1,48 €

Spanien: Zwischen 1,14 € und 1,18 €. Hatte Glück und für 1,01 € auf der Rückreise getankt.

Marokko: Durchschnitt ca. 0,8 €


Einreise: Melilla-Nador:
Ging recht flott. Diesmal keine Fahrzeugkontrolle

 

Ausreise: Tanger Med-Algeciras:
In Tanger Med ca. 3 Minuten. Keine Fahrzeugkontrolle. Wartezeit beim Röntgen ca. 15 Minuten

 

Einreise Spanien:

Ca. 15 Minuten.

Wetter in Marokko:

In den 2 Wochen Aufenthalt im Land nur strahlender Sonnenschein.

Im Norden, teilweise nachts Frost. Tagsüber ca. 15 – 20 Grad

Im Süden, kühle Nächte, Tagsüber ca. 20 Grad und mehr.

 

Übernachtungen:

2 Übernachtungen auf dem Campingplatz La Dune

1 Übernachtung in einem Riad in Marrakech

Sonst freie Übernachtungen und bei den besuchten Familien


Reiseliteratur:

Marokko, Reise Know How. Nicht angefasst


Kommunikation:

SIM Karte Maroc Telecom für das Handy. Sonst WIFI in den Cafés und Restaurants genutzt.

Navigation:

MARCO POLO Marokko 1: 800.00,
Reise Know How: 1: 1.000.000

 

Garmin 278, mit Topo Marokko

Osmand Marokko, Offline Navigation. Hatte ich auf das Smartphone geladen. Kostenlose App. Gegenüber dem Garmin 278 ist die Straßennavigation jedoch sehr gut.