Habt ihr für einen Alleinstehenden noch `ne Scheibe Brot übrig?“

 

Tour Elsass-Lothringen vom 3. - 7.6.2015

 

Eine wunderschöne Tour über das verlängerte Wochenende in das Elsass und nach Lothringen mit Bekannten und noch Unbekannten.

 

Bereits Tage vorher hatten wir alle intensiven Kontakt bezüglich der groben Planung und natürlich den Vorplanungen.

Wer nimmt was an Klamotten und Essen und Getränken mit. War wieder sehr spannend und lustig.

 

Schön, wenn im Ländle Fronleichnam ein Feiertag ist. Und dazu die Wettervorhersage für die nächsten Tage bestes Wetter vorhergesagt hatte. Es stimmte.

 

Vorgenommen hatte ich mir, dass ich am 3. Juni 2015 am Nachmittag das Büro verlassen wollte. Wie so oft, wurde es wieder viel später. Es eilte jedoch nicht.

 

Der erste “Termin“ mit den beiden mir noch Unbekannten, Daniel und seiner Frau Betty aus dem Sauerland, war am Donnerstag Nachmittag in elsässischen Kintzheim am la Montagne des Singes.

 

Der Start der Tour wäre ja unspektakulär verlaufen, wenn ich von Frank nicht eine Nachricht gelesen hätte, in der er meine Reisebegleiter für die nächsten Tage fragte:

 

Habt ihr für einen Alleinstehenden noch `ne Scheibe Brot übrig?

 

(Frank hatte sich Mittwoch Abend noch mit den beiden Daniels, Pia und Betty in der Lauenburg an der Lahn getroffen).

Alle verbrachten dort einen schönen Abend und übernachteten auch gleich in ihren mobilen Appartements.

 

Ja, die Alleinreisenden müssen sich besser organisieren, multitaskingfähig und sehr flexibel sein.

 

Ich druckte, die für mich designte Frage aus und nahm diese mit.

Einkaufen musste ich noch ein paar Lebensmittel.

 

Spontan entschloss ich mich am Ausgang des Discounters den Ausdruck in die Hand zu nehmen um zu testen, ob ich vielleicht etwas Essbares geschenkt bekommen würde.

 

Alleinstehend bin ich ja.  Bedürftig sah ich wohl nicht aus.

Nach einigen Minuten sprach mich eine ältere Frau an, ob ich denn Hunger hätte. Sie würde gleich kochen und ich könnte zum Abendessen mitkommen. Ich bedankte mich und erklärte ihr, weshalb ich hier stehe. Sie grinste.

 

Kurz darauf, wollte mir ein türkischer Mitbürger eines seiner ,gerade gekauften, Brötchen schenken.

 

Habe dann die Aktion nach 10 Minuten abgebrochen. Es war jedoch sehr interessant die Reaktionen der Menschen live zu erleben.

 

Nach diesem Erlebnis, bzw. dieser Erfahrung, wurde das Zebra aus dem Stall geholt. Frau Garmin bat ich, mir den Weg an den Rhein zu zeigen. Hier kannte ich einen schönen Übernachtungsplatz auf der französischen Rheinseite.

 

Was ich nicht wusste, war daß mich Frau Garmin zur Rheinfähre nach Kappel führte. Was Frau Garmin nicht wusste, war der Fahrplan der Fähre, die ich in der Dunkelheit erreichte.

 

Also nichts mit Übernachtung am Rhein auf der französischen Seite. Lust noch einen Umweg zu fahren, um über die Brücke den Rhein zu überqueren hatte ich nicht. Hunger ja.

 

In der Nähe des Fähranlegers machte ich es mir, zusammen mit einigen Schnaken, gemütlich.

 

Der Wurstsalat mit einem Weckle und das Panaché waren sehr schnell verhaftet.

Den vielen Blutsaugern schaute ich, geschützt und getrennt von einem Moskitonetz, innen vom Schlafzimmer aus, zu.

 

Es war eine angenehme und ruhige Nacht.

 

Die Sonne begrüßte mich schon recht früh. Die Schnaken schliefen noch, der heiße lösliche Kaffee schmeckte.

Auch die Polizei interessierte sich für die Taxe. Für den Fahrer nicht.

 

Ich hatte direkt unterhalb des Rheindamms und in unmittelbarer Nähe der Rheinauen übernachtet.

 

Diese schaute ich mir natürlich bei einem ausgiebigen Spaziergang an. Ich genoss diese Morgenstimmung.

 

Nun standen ein Überraschungsbesuch und das zweite Frühstück bei Elke und Günter in Offenburg an.

Unterwegs hatte ich zum Glück noch frische Brötchen bei einem Bäcker kaufen können. Mein Schild hatte ich in der Taxe gelassen.

 

Elke wusste, dass ich kommen werde. Ihr Mann nicht.

Durch einen Treppensturz im Haus hatte er sich an beiden Beinen schwer verletzt und ist in den nächsten Monaten in seiner Mobilität sehr eingeschränkt. Seinen Mercedes G kann er nur noch vom Balkon aus sehen.

 

Die Überraschung war gelungen. Elkes Frühstück auch. Danke euch Beiden.

 

Gut gestärkt machte ich mich auf den Weg nach Kintzheim zum Affenwald. Hier leben in einem Freigehege über 200 Berberaffen.

 

Daniel und Betty kannte ich noch nicht.

 

Zuerst hörte ich die Taxe, dann sah ich Beide in Kintzheim mit der doch auffälligen Taxe in Daniels P. Lieblingsfarbe, durch den Ort fahren.

 

Nach einer kurzen Begrüßung sagten wir auch den Berberaffen Hallo.

Lag es an der Hitze an diesem Tag, an dem vielen Fressen für die Affen oder hatten diese bereits Feierabend. Viele der Berberaffen machten auf uns keinen lebhaften Eindruck. Viele waren müde und antriebslos.

 

Die paar Popcorns, die jeder Besucher am Eingang des Affengeheges in die Hand gedrückt bekam, interessierten nur einige wenige Affen. Nach dem Motto: “Wenn´s denn unbedingt sein muss.“

 

Wir beschlossen nach diesem Besuch, nach La Bresse zu fahren und wählten die Route de Gretes. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke.

 

Leider war der bekannte Grillplatz bereits belegt. So mussten wir uns einen anderen Übernachtungsplatz suchen. Glücklicherweise war in Frankreich kein Feiertag und somit auch bekannte Plätze nicht überlaufen.

 

Ein Parkplatz bot sich als Übernachtungsplatz an. Hier befand sich bereits eine Feuerstelle sowie Tische mit Sitzgelegenheiten, die wir für uns alleine nutzen konnten.

 

Daniel nahm noch ein Bad in dem nahegelegenen Stausee.

Ob die noch gekühlten Bratwürste wussten was auf sie zukommt? Das kühle Bier schmeckte.

 

Betty bereitete noch etwas Gesundes zu, Daniel und ich kümmerten um das Feuer und das Bier.

Es war ein sehr schöner und relaxter Abend am Lagerfeuer.

 

Daniel und Pia, die wir am nächsten Tag treffen sollten, genossen die Nacht in diesem Baumhaus im Allgäu.

 

Schön, wenn alle Frühaufsteher sind.

 

Nach dem ausgiebigen Frühstück wanderten wir, bei schönstem Wetter auf teilweise schmalen Pfaden und vielen Höhenmetern um den Lac des Corbeaux herum .

 

Hier genossen die traumhafte Aussicht und die Landschaft.

 

Der Sauerländer und das zugezogene Mädle aus den Ländle ließen es sich nicht nehmen, die Wassertemperaturen am eigenen Körper zu fühlen.

Ich stellte mir das nur vor und kam bereits eine Gänsehaut. Beide kamen jedoch mit einem strahlenden Lächeln zurück.

 

Wir hatten noch etwas Zeit bis zum Treffen mit Daniel und Pia. In La Bresse wurden in einer klimatisierten Boulangerie noch einige leckere Dinge gekauft. Ein Thermometer in der Stadt zeigte 34 Grad an.

 

Die manuelle Klimaanlage wurde auf volle Leistung gestellt. Auf kleinen Nebenstraßen schlichen wir bis nach Cornimont und weiter nach Saulxures-sur-Moselotte.

 

Mal wieder eine Sackgasse.

Leider ist diese Region dicht besiedelt, was uns einen Offroadabstecher nicht erlaubte. Schön war es dennoch und auch die Mosel in der Nähe ihrer Quelle zu sehen.

 

Daniel und Pia trafen wir am späten Nachmittag an der Mosel.

Es war noch zu früh um hier in der Gegend zu übernachten. Also entschlossen wir uns in Richtung Norden nach Lothringen zu fahren.

Hier kannten wir einige schöne Übernachtungsplätze und die Taxen freuten sich auf schöne Offroadstrecken.

 

Grobes Tagesziel war die Region um Vittel. Unterwegs wurde auch mal ein Waldweg unter die Räder genommen.

 

An einem Kanal mit Hausbootanlegestelle, direkt an einer Schleuse, entschlossen wir uns zu übernachten.

 

Wir machten es uns am Ufer gemütlich.

Das mehrgängige leckere Abendmenu genossen wir bei herrlichstem Sonnenschein.

Der Kanal lud die 2 Jungs zu einem erfrischenden Bad ein.

 

Wir genossen die herrliche Abendstimmung bei sehr unterschiedlichen Getränken, wichtigen Benzingesprächen und vielen weiteren interessanten Themen, bis das Sandmännchen uns in die Betten begleitete.

 

Recht früh begrüßte uns die Sonne und hauchte uns wieder Leben ein.

Ein Leben wie Gott in Frankreich.

 

Pia und Daniel bereiteten süße Pfannkuchen zu Frühstück zu. Auch der elektrische Stabmixer wurde wieder aktiviert. Ein bissle Luxus fährt halt auch immer mit.

 

Ich nehme an, dass Pia uns alle mochte. Sonst hätte Sie uns nicht auch Pfannkuchen mit Herz serviert.

Lange genossen wir das Frühstück. Es ist immer wieder schön, dass man in so kurzer Zeit mal den Alltag vergessen und sich dabei recht gut erholen kann.

 

Nach einem Schnack mit einem Hausbootbesitzer wurden das Mobiliar wieder in den Taxen verstaut. 

 

Daniel und Pia waren wieder unsere Scouts. Offroadetappen waren angesagt.

 

 

Wir fuhren auf uns bereits bekannten und unbekannten Wegen, unterbrochen von einigen Stopps durch die herrlichen Landschaften und Dörfer Lothringens.

 

 

 

Am frühen Abend erreichten wir unseren Lagerplatz mit Feuerstelle in der Nähe eines Forts.

 

Ein wirklich schöner Platz.

Später kam noch Rolf dazu, der mit seinem Motorrädle und Zelt auch in Frankreich unterwegs war.

 

Es war der letzte gemeinsame Abend unserer Tour. Viel Essbares war noch an Bord. Die Vorräte hätten noch für viele Tage gereicht.

 

Auch unter Berücksichtigung der Grillmöglichkeit wurde ein umfangreicher Speiseplan erstellt. Diverse Salate, Soßen, Chili Con Carne, Rosmarin Kartoffeln, Käse und Wüste zum Grillen und, und …

Rolf, dem Motorradfahrer, schmeckte es auch.

 

Nach dem hervorragenden Abendmenu wurde es Zeit um sich es am schönen Lagerfeuer gemütlich zu machen.

Als Nachtisch gab es, am Stock gerillte, Marshmallows.

 

Dazu je nach Vorliebe und Lust diverse Getränke.

Der klare Sternenhimmel, die Stille und das wärmende Lagerfeuer ließen unsere Seelen wieder lächeln. Immer wieder ein schönes Gefühl.

 

Die Flasche Vin rouge war leer, der Darm, nach dem leckeren Chili Con Carne, immer noch gut beschäftigt und die Augenlider aus Beton.

 

Die vielen Stoffwechselprodukte, die sich tagsüber im Körper angesammelt haben, können im Schlaf am besten abgebaut werden. Unsere kuscheligen Bettchen riefen nach uns.

 

Nach dem Frühstück führte uns Pia, auf teilweisen schönen Offroadstrecken.

 

Das war ein Weg der direkt am Waldrand entlang führte

bis zum amerikanischen Kriegerdenkmal Butte de Montsec.

 

Ein sehr imposantes Denkmal, das an die amerikanische Einheiten erinnert, die 1918 in diesem Frontabschnitt kämpfte.

Hier oben auf dem Berg trennten sich unsere Wege.

 

 

Es war eine schöne, entspannte, lustige und relaxte Tour. Leider wieder zu kurz.

 

Danke Daniel und Betty

 

Danke Daniel und Pia

 

 


Mehr Infos: