Ostern 2019. Elsass, Lothringen und Burgund

 
Nach Jahren, endlich mal wieder ein paar Tage mehr Zeit um über Ostern in Frankreich herumzuschleichen.

Geplant war, dass wir uns mit Freunden kurz in den Vogesen treffen und am dann weiter in den Süden Frankreichs zu schleichen.

 

Leider wollte die tägliche Wettervorhersage nicht, dass wir runter an das Mittelmeer oder in die Pyrenäen fahren.

 

Nachdem Anni für ihren Wäschekorb im Appartement ein Plätzle fand, starteten wir in Richtung Kaiserstuhl.

Hier war der erste Treffpunkt mit einigen Bodensee Stammtischlern vereinbart, die alle mit ihren Buschtaxis unterwegs waren. Ob der Landy traurig war? Ich wusste es nicht. Hatte ihn nur gebeten in Begleitung der Toyotas, nicht schlapp zu machen.

 

Freiburg ist eine schöne, interessante und sehenswerte Stadt. Zeit für einen Stadtbummel und einen Kaffee hätten wir gehabt. Leider hat uns der Stadtrat ausgeladen. Seit März 2019 ist es verboten, ohne den grünen Bäbber an der Windschutzscheibe die Durchfahrtstraße zu benutzen.

Also mussten wir Freiburg weitläufig über St. Märgen, St. Peter und das Glottertal umfahren. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke.

Das sind mehr Kilometer, sehr viele Höhenmeter mit entsprechend mehr Spritverbrauch. Ich hoffte, dass der Wind günstig stand und die Messstationen in Freiburg den zusätzlichen Feinstaubanstieg auch gemessen hatten.

 

Anni und ich hatten noch Zeit und klopften spontan an das Terrassenfenster bei Christoph in Breisach. Welch eine Überraschung. Er war zu Hause und überrascht von unserem spontanen Besüchle. Bei einem Kaffee auf der sonnigen Terrasse wurde viel geschwätzt.

Inzwischen war der Treffpunkt klar. Stadtmitte Endingen in einem Eiscafé.

Auf dem Weg nach Endingen machten wir noch ein kleines Nickerle auf einer Wiese.

Andy und Lena, Ali und Uschi sowie Reinhold und Susanne hatten bereits ihre Eisportionen verhaftet.

Uschi hatte einen Tisch in einem nahegelegen Gasthaus für unser Abendessen reserviert, das wir im Biergarten einnahmen.

Reinhold führte uns dann zu einem Parkplatz außerhalb von Endingen, wo wir noch ein Hustensäftle schlürften, bevor wir alle unsere Bettchen aufsuchten.

Die Morgensonne warf uns alle nach und nach aus unseren Appartements. Es wurde noch ein Guten Morgen Kaffee eingenommen und die Betten gemacht. Frühstücken wollten wir in Fronkraisch.

Im elsässischen Marckolsheim stoppten wir an einer stark frequentierten Boulangerie mit integriertem Café. Wir reihten uns artig in die Wartschlange ein.

Auf der kleinen sonnigen Terrasse wurden schnell Tische zusammengestellt und  den Kaffee und weitere Köstlichkeiten den hungrigen Mägen zugeführt.

In einer Boucherie kauften wir noch Fleisch für das geplante Abendessen.

 

Unser nächster Stopp war in Sélestat.

Leider war der Samstagsmarkt bereits geschlossen. Wir schlenderten noch durch das Zentrum und verhafteten ein paar Flammkuchen. Die Zeit verging schnell.

Zeit nahmen wir uns jedoch noch für einen ausgiebigen Großeinkauf in einem Supermarché, bevor es weiter auf kleineren Straßen hinauf in die Vogesen ging.

In der Region um Schirmeck schlugen wir an einer Waldhütte unser Nachtlager auf. Martin und Freia trafen auch noch ein.

Ein nicht übersehbares rotes Schild an der Hütte verbot uns ein Feuerle zu machen. Etwas später kam noch der Förster vorbei und bat uns kein Feuer zu machen. Auch kochen oder grillen mit einer Grillschale wurde nicht gestattet.

Das gemeinsame Abendessen musste auf den nächsten Abend verschoben werden. Jede Besatzung grub etwas aus ihren Speisekammern aus. Satt wurde jeder und jede.

Wir genossen alle den schönen Abend und das Wiedersehen bei gustiösen Getränken.


Gut wenn die Appartements mit einer Standheizung ausgestattet sind. Die Laune, insbesondere bei den Frauen, ist dadurch doch eine bessere.

Heute ist Ostersonntag und wie immer besuchten uns die Osterhäsle.

Nach dem Aufhübschen in den warmen Stuben, Dachzeltschläfer ausgenommen, wurde das gemeinsame und reichhaltige Frühstück eingenommen. Die wärmenden Sonnenstrahlen zeigten uns, dass es wieder ein sehr schöner Tag werden sollte.

Sonnenbrand

Sehr spät verließen wir diesen schönen Platz und machten uns wieder auf den Weg.

 

Ein genaues Tagesziel stand nicht fest. Nur eine grobe Fahrtroute die uns, unterbrochen von einigen Pausen, entlang der Vogesenhöhenstraße und durch wunderschöne idyllische Täler, nach Lothringen führte.  

Eine Tour in einer größeren Gruppe verlangt Kompromissbereitschaft. Die Meinungen und Vorstellungen bezüglich eines Übernachtungsplatzes waren an diesem Tag unterschiedlich. Auch unter dem Hintergrund, dass wir mit 5 Fahrzeugen unterwegs waren.

 

Stopp in Sarrebourg

In der Region um Sarrebourg stoppten wir an einem großen Campingplatz, direkt an einem See gelegen. Leider fanden wir keinen geeigneten Stellplatz für 5 Fahrzeuge in Ufernähe.   

Der nächste CP, den wir aufsuchten, war voll belegt. Ein weiterer Stellplatz sagte uns nicht zu. 

Martin und Freia führten uns an einen sehr schön gelegenen See. Hier machten wir es uns gemütlich.

Umgehend wurde der Feuertopf aktiviert und das Abendessen zubereitet, das doch einige Zeit in Anspruch nahm.

Wir genossen diesen schönen Platz und den herrlichen Sonnenuntergang, bei dem wir auch das sehr leckere Abendessen, Gulasch mit Kartoffeln und Gemüse, einnahmen.

Lange saßen wir draußen, teilweise eingehüllt in wärmende Decken, und freuten uns über diesen schönen Tagesausklang.

Sehr schnell vergingen die Osterfeiertage.

 

Den wunderschönen Morgen genossen wir alle gemeinsam.

Am späten Vormittag trennten sich unsere Wege.
Martin, Freia, Reinhold und Susanne mussten am nächsten Tag wieder arbeiten.  Ali und Uschi hatten noch einen Tag mehr Zeit. Andy und Lena machten sich auf den Weg in Richtung Mosel. Beide hatten auch noch einige Tage Urlaub.

 

Anni und ich folgten der Wettervorhersage und schlichen in Richtung Burgund weiter.

Die Fahrt führte uns über Vesoul in Richtung Besançon. Kurz vor dieser Stadt bogen wir in Richtung Westen ab und folgtem auf kleinen Nebenstraßen dem Fluss Ognon, der in den Vogesen entspringt und ca. 200 km weiter in die Saône mündet.

In einem Dorf an einem Brunnen füllten wir unsere Wasservorräte mit frischem Quellwasser auf.

Brunnenechse

Hier kamen wir mit einem netten Paar in Kontakt. Das Mammut interessierte sie.

 

Nach einer Wohnungsbesichtigung und einem Schwätzle fuhren wir weiter und erreichten Pesmes. Hier wollten wir auf einem Campingplatz, direkt am Ufer des Ognon übernachten. Leider hatte der CP noch geschlossen.

 

Nach einer Runde durch dieses schöne Dorf ging es weiter nach Pontailler-sur-Saône.

Dieses Dorf liegt direkt an der Saône. Hier machten wir einen längeren Spaziergang und beschlossen, direkt am Ufer des Flusses zu übernachten.

Die nächste Boulangerie war nur wenige Gehminuten entfernt. Das Frühstück war gesichert.

 

Wir machten uns noch über die verschiedenen französischen Käsesorten her. Der spanische Rotwein dazu passte.

 

Der Blick aus dem Schlafzimmerfenster am frühen Morgen lud nicht gleich zum frühen Aufstehen ein. Im Bettle war es dann doch viel gemütlicher.

Die Freude auf ein frisches Baguette und einige Croissants machten das Aufstehen dann doch etwas leichter.

 

Ich machte mich auf den Weg zu einer der beiden Boulangerien. Die Auswahl an diversen Brotsorten wird in Frankreich immer größer. Auch die vielen verschiedenen süßen Teile sind immer ein Gedicht.


Heute war Stadttag angesagt. Nach dem gemütlichen Frühstück schlichen wir direkt nach Dijon weiter.

Diese Stadt in Burgund ist bekannt für den guten Senf. Hier trafen wir gegen Mittag ein und drehten eine große Stadtrunde.

 

Natürlich nicht, ohne die Eule, die an einem Stützpfeiler an der großen Kirche Notre-Dame, befestigt ist, mit der Hand zu berühren. Dies soll einen Wunsch erfüllen.

Spät am Nachmittag verließen wir diese schöne Stadt und fuhren auf der Route des Grands Grus in Richtung Beaune.

Kurz vor dieser Stadt, die wir am nächsten Tag besichtigten wollten, suchten wir in  Premeaux-Prissey den kleinen CP auf. Nach 5 Tagen Outdoor, tat eine warme Dusche auch gut.

Nach dem tiefen und langen Schläfle und ausgiebigem Frühstück, es ist ja Urlaub, fuhren wir weiter nach Beaune. Diese historische Stadt ist das Zentrum des Weinanbaus in Burgund.

Gleich in der Nähe des Parkplatzes besuchten wir ein Weingeschäft. Ohne verschiedene Rebensäfte aus der unmittelbaren Region verließen wir das Fachgeschäft nicht.

 

Es begann stark zu regnen. Wir besuchten gleich das Museum Hôtel-Dieu. Das ehemalige Krankenhaus, in dem auch die arme Bevölkerung kostenfrei behandelt wurde, wurde 1443 gegründet und bis 1971 als Krankenhaus genutzt. Eine Besichtigung können wir nur empfehlen.

Auch das Stadtzentrum mit seinen teilweise über 500 Jahre alten Häusern ist einen längeren Aufenthalt wert.

 

Das Regenwetter trieb uns wieder in das Mammut zurück. Nach dem Wetter Check, beschlossen wir wieder zurück in Richtung Vogesen zu fahren.

 

In der Stadt Dole zogen wir noch die Handbremse. Ich kannte diese historische Stadt, die an meinem Lieblingsfluss Doubs, liegt, nur vom Namen. Also Zeit für einen Stadtbummel bei leichtem Nieselregen. Auch hier lohnt sich ein Besuch. Allerdings bei schönerem Wetter.

Es war später Nachmittag. Über Vesoul fuhren wir dann direkt zum Lac du Ali.

Hier genossen wir die Ruhe und die Abendstimmung am See.

Nach schlappen 12 Stunden Kurzschlaf und einem guten Frühstück schlichen wir auf Nebenstraßen in die Vogesen.

Hier begegneten wir wieder dem schönen Fluss Ognon.

Kurz danach machten wir noch einen Abstecher in die Region “Petit Finlande“ mit ihren hunderten kleinen Seen.

Über die Col de la Schlucht erreichten wir Munster. Es war Zeit um die Mägen zu beruhigen. Geeignet dazu war ein Flammkuchen mit Munsterkäse.

Colmar erreichten wir am Nachmittag. Und zum Glück fanden wir diesmal einen Parkplatz in Zentrumsnähe.

Für Anni war es der erste Besuch dieser wunderschönen mittelalterlichen Stadt. Tausende von Menschen, mit unterschiedlichsten Nationalitäten, strömten ebenfalls durch das historische Zentrum.

Am späten Abend erreichten wir Kaysersberg. Hier übernachteten wir auf dem Womo Stellplatz.

Nach dem Frühstück war auch hier ein Spaziergängle angesagt. Leider bei Nieselregen. Dennoch lohnt sich hier ein Besuch immer.

 

Im nahegelegenen Riquewihr an der Elsässer Weinstraße war der nächste Stadtbummel angesagt.

Hier war ich vor ca. 15 Jahren zum letzen mal. Es ist ein schönes historisches kleines Städtchen mit wunderbaren Fachwerkhäusern.

Leider ist die Innenstadt zu sehr auf den Tourismus ausgelegt. Ist vollgestopft mit vielen unterschiedlichsten Geschäften, deren Inhaber nur das Ziel haben, den Touris die Euros nur so aus der Tasche zu ziehen. Das gleiche gilt für die Stadtverwaltung. Die Parkgebühren sind vergleichbar mit internationalen Großstädten. 3 Stunden Parken auf dem Womo Stellplatz 10 Euro.

 

Sehr wohl gefühlt haben wir uns dann in den historischen Städten Ribeauvillé und Obernai, die wir empfehlen können.

 

Ribeauvillé

Obernai

 

Wir hatten noch Lust von Obernai hoch auf den Odilienberg zu fahren um dort das bekannte Kloster zu besichtigen.

Der Odilienberg ist der bekannteste Wallfahrtsort im Elsass.

 

Nach einem 10 minütigen Spaziergang oder kurzen Fahrt erreicht man die Heiligen Quelle.

Hier füllten wir noch Wasser ab.

Über Straßburg ging es dann durch das Kinzigtal zurück nach Tuttlingen, das wir nach 7 Tagen und ca. 1.300 km spät am Abend völlig entspannt und gut erholt erreichten.