Mai 2018. Kurztrip in mein geliebtes Land… und es verlief nicht so wie gedacht.

 

Über den Ramadan wollte ich dieses herrliche nicht Land besuchen.

Es bot sich also Anfang Mai an. Vom Flughafen Memmingen aus fliegt Ryanair nun auch einmal in der Woche Fès an. Und Memmingen ist von Tuttlingen gut und schnell zu erreichen.

Zusätzlich habe ich gleich einen Leihwagen gebucht. Jedoch nicht über Ryanair. Diese werben mit den günstigsten Mietwagenpreisen, was meist auch stimmt. Jedoch sind hier erhebliche Zusatzkosten fällig, die erst bei der Leihwagenübernahme, fällig werden. Und diese Gebühren, hier beispielsweise eine Dieselsteuer, kann so hoch sein, wie die Leihwagengebühr.

Gebucht hatte ich über das Portal Check 24. Diese vermitteln jedoch auch nur Mietwagen. Vorteil ist hier, dass die genauen Kosten und Gebühren aufgeführt werden.

 

Am 6.05.2018 um 6 Uhr startete der Flieger. Wegen der längeren Parkplatzsuche, diesen hatte ich vorab auch gebucht, bin ich ein bissle zu spät gekommen. Der Schalter hatte bereits geschlossen. Online konnte ich noch einchecken. Problem war mein Gepäck. Vieles musste ich im Abfallcontainer entsorgen. Das tat weh. Die Freude auf Marokko war jedoch viel größer.

 

Pünktlich landete der gut besetzte Flieger in Fès. Lange Wartezeiten am Zoll und bei der Autovermietung.

Es gab wohl Probleme bei der Mietwagenübernahme an einem Schalter. Einige Kreditkarten der Kunden konnten nicht gelesen werden. Glück hatte diejenigen, die noch eine weitere Kreditkarte oder eine Begleitung mit Kreditkarte, dabei hatten. Beides traf auf mich nicht zu.

Das Verhalten und Motivation des Personals am Schalter war erschreckend. Solch eine Gleichgültigkeit erlebte ich selten. Für die beiden Angestellten war es ein Job nach festgelegten organisatorischen Arbeitsabläufen. Mehr auch nicht.

Den Mietpreis für den Dacia Logan hatte ich bereits in Deutschland bezahlt. Mit der Kreditkarte wird die Kaution blockiert. Das Lesegerät und meine Kreditkarte waren keine Freunde. Nach 3 Versuchen wurde mir kurz mitgeteilt, dass meine Kreditkarte nicht in Ordnung sei und ich keinen Mietwagen bekomme. Und Tschüss.

 

Und nun?.

Mein geplanter Besuch bei den 5 Berberfrauen im der Region Khenifra, mein geplanter Besuch beim Campus Vivant'e, mein geplanter Ausflug in den Hohen Atlas waren erst einmal hinfällig. So stellte ich mir meine Reiseroute in den nächsten Tagen vor. Zum Glück hatte ich vorab keine Übernachtungen gebucht.

 

Mein erster Weg war zum Geldautomaten im Flughafengebäude um die Kreditkarte zu testen. Und der spukte mir sofort  1.000 DH aus. Also die Karte funktionierte.

Wieder zurück zur Autovermietung, den Belegt gezeigt, die Karte wurde nochmals getestet. Ergebnis negativ.

Ich fragte noch bei 2 weiteren Autovermietungen nach. Ja, einen Leihwagen hätte ich wohl bekommen. Nur die geforderten sehr hohen Preise akzeptierte ich nicht.

 

Ich beschloss, erst einmal in die 15 km entfernte Innenstadt zu fahren und dort auch zu übernachten. Ich schlappte zur Bushaltestelle. Der Bus fuhr gerade ab. Also warten. Einige Taxifahrer stoppten an der Haltestelle.

Und ein Tourist ist immer gut für den Umsatz. Zwischen 120  und 200 DH wurden für die Fahrt in die Stadt gefordert. 120 DH ist der Tarif.

 

Ich hatte ja genug Zeit. Einige Marokkaner kamen auch zur Bushaltestelle. Auch diese lehnten die Fahrt mit dem Taxi ab.

Google Translate sei Dank, wurde ich von einem netten Marokkaner über die Abfahrtszeit des Busses informiert. Nach 30 Minuten stoppte der öffentliche Linienbus. 6 DH bis zum Hauptbahnhof. Es gibt wohl auch Shuttlebusse, die direkt und ohne Stopps, in die Stadt fahren.

 

Ich genoss die Fahrt in dem älteren Bus. Fensterglas wurde teilweise durch Blechplatten ersetzt. An jeder Haltestelle wurde der Bus voller. Zum Schluss gab es nur noch Stehplätze.

 

Am Gar de Fès angekommen, wurde ich natürlich gleich wieder als Tourist ausgemacht und mit vielen guten Angeboten überschüttet. Mir ging die Anmache auf den Zeiger.

Ich fragte mich durch und fuhr wieder mit dem Bus zur Medina. Zu Fuß wäre das ein langer Weg. Es war sehr viel los in der Medina. Am Rand der Medina buchte ich in einem Hotel ein Zimmer. Preis unverhandelt 290 DH, verhandelt 160 DH. Entsprechend war auch das Hotel. Touristen übernachten hier wohl nicht. 

 

Das Zimmer war ok und einen leckeren Minztee gab´s gratis dazu. Diesen nahm ich auf der schattigen Terrasse ein und genoss das bunte Treiben auf der Straße.

Ich bin angekommen in meinem geliebten Land.

 

Fès kenne ich und wollte hier nicht die folgenden Tage verbringen. Dank guter facebook Kontakte, informierte ich Marion, die auch in Marrakech lebt, über meine unerquickliche Situation.

Und Marion wurde sofort aktiv und vermittelte mir in der Media von Marrakech ein kleines Riad und später auch einen Leihwagen. Shukran Marion.

Den geplanten Besuch bei meinen Berberfrauen fiel ins Wasser. Ich informierte sie, dass ich nicht kommen werde, sondern gleich weiter nach Marrakech fahren werde.

 

Ich drehte noch eine sehr große Runde in der Medina und gab dem Drängen meines hungrigen Magens nach.

 

Als schlimm empfand ich wieder die Anmache irgendwelcher Typen, die meinen, den Gäste der Stadt ihre DH und Euros aus der Tasche ziehen zu müssen. Selbst für die Frage nach einer Richtung, sollte nicht gratis sein. Bezahlt hatte ich jedoch nichts. Manchmal wurde ich auch sehr laut.

Bei einem Handwerker, der aus Lederresten Geldbörsen fertigte, machte ich einen längeren Stopp in seiner Werkstatt inmitten der Media. Hier arbeiteten 3 Männer. Handwerk pur. Ich war begeistert von deren Geschick. Ein Glas Tee wurde mir angeboten. Zum Abschied schenkten sie mir einen Geldbeutel. Ja, auch das ist Marokko.

Die Stunden vergingen wieder sehr schnell.

Geschlafen hatte ich tief und fest. Das Frühstück nahm ich wieder auf der Terrasse ein. Ich genoss wieder lange das Treiben auf der Straße.

Wegen meiner Kreditkarte hatte ich mit der Hausbank Kontakt aufgenommen. War jedoch alles ok.

 

Ich drehte noch eine kleine Runde in der Medina, checkte aus und fuhr mit dem Taxi, 30 DH, zum Hauptbahnhof. Hier kaufte ich mir ein Bahnticket, 1 Klasse, nach Marrakech. 311 DH. Fahrtdauer ca. 8 Stunden. Die Züge verkehren hier im Einstundentakt.

 

Die Bahnfahrt war entspannend. Nette Gespräche mit Fahrgästen, guter Kaffe, teilweise schöne Landschaften. Mit einer Stunde Verspätung (Baustellen) traf ich gegen 20:45 Uhr in Marrakech ein.

Die Taxifahrer riefen wieder Preise aus, die mich wütend machten. 150 DH, 120 DH, 100 DH, 80 DH. Der Preis mit einem Petit Taxi in die Medina beträgt 50 DH. Vorher sollte man noch Fragen, ob noch ein Aufschlag für das Gepäck hinzu kommt.

 

Vom Eingang eins Tores der Medina bis zum Hotel waren es noch ca. 500 m Fußweg. Aufgrund der guten Wegbeschreibung habe ich die Gasse schnell gefunden.

Bader, der Manager vor Ort, wartete bereits auf seinen neuen Gast. Es ist Saison in Marrakech und ich freute mich, dass ich noch ein Zimmer in solch einer zentralen Lage bekommen hatte.

 

Das Dar Dahoud: https://www.dar-daoud.com/de/ ist ein kleines, sehr toll eingerichtetes und schönes Hotel mit 8 Zimmern. Hier fühlte ich mich gleich wie zu Hause.

Bader ist ein sehr netter, hilfsbereiter und zuvorkommender Mann und ein sehr, sehr guter Koch.  

Nach einem längeren Gespräch mit Bader, fiel ich müde in mein Bettchen und segelte schnell weg.

 

Das reichhaltige Frühstück nahm ich zusammen mit Marion ein. Es war das erste Mal, dass wir uns live begegnet sind.

Von Marion bekam ich auch eine Empfehlung, bezüglich eines Mietwagens.  Am nächsten Tag wollte ich den Campus Ecole Vivante im Tal Ait Bouguemez im hohen Atlas besuchen.

Wir trafen uns später wieder. Marion zeigte mich einige schöne Ecken, Geschäfte und Lokale in der sehr lebhaften Medina.

 

Unterwegs am Nachmittag:

 

 

Pünktlich um 18 Uhr traf ich mich mit dem Verleiher des Mietwagens vor einem der Stadttore. Ich bekam einen Ford Fiesta. Die Übergabe verlief sehr einfach. Führerschein, Ausweis zeigen, fertig. Keine Kaution oder eine Anzahlung. Der Preis stimmte. War ein Sonderpreis, den ich hier nicht nenne.  Ich buchte das Fahrzeug für 3 Tage.

Schwierig ist es immer, einen Parkplatz zu finden. Ein netter freundlicher Parkplatzwächter unterstützte mich hier immer dabei. Einmal hoben wir mit 4 Mann einen Kleinwagen hoch, um diesen 2 m weiter nach vorne zu schieben. Ein perfekter Service.

Den Abend verbrachte ich in der Medina und genoss die Abendstimmung. Ein starkes Gewitter sorgte für etwas Abkühlung.

Leider hatte Marion keine Zeit, mich zur Schule zu begleiten. Eine ca. 4 stündige Fahrt stand nun bevor. Marrakech – Demnate - Tabant.

Ab der Stadt Demante führt eine kleinere, jedoch weitgehend befestigte Straße nach Tabant, durch  traumhafte Landschaften und Täler.  Das Problem war nur, dass es einen Tag zuvor, oder in der Nacht, sehr stark geregnet hatte und die Straße an einigen Stellen überflutet oder mit Geröll bedeckt war. Hier kam der kleine Ford Fiesta wegen der geringen Bodenfreiheit öfters an seine Grenzen. Ich überlegte mich oft, wieder umzudrehen. Irgendwie ging es jedoch immer weiter, was allerdings viel Zeit kostete.

 

Mit 1,5 Stunden Verspätung traf ich an der Schule ein. Und diese war seit 30 Minuten bereits geschlossen.

Hier Infos zu diesem Projekt: www.ecolevivante.com.

Meinen Besuch hatte ich angemeldet. Auch den neuen Termin, der sich aus der geänderten Reiseplanung ergab. Dieser Termin wurde jedoch nicht an die Schule weitergleitet.

Ich schaute mich auf dem schönen Schulgelände um. Einige Schüler spielten noch auf dem Gelände.

 


Die Leiterin des Projektes war wohl in ihrem Haus. Eines ihrer Kinder meinte, dass gerade Mittagspause ist. Die Türe wurde nicht geöffnet.

Etwas enttäuscht ging ich zurück zum Auto. Mit einer deutschsprachigen Lehrerin unterhielt ich mich noch eine halbe Minute. Sie meinte ich solle am Nachmittag  wieder kommen. Ich musste jedoch zurück nach Marrakech, was ich dann auch machte.

 

 

Wenigstens habe ich eine wunderschöne und mir unbekannte Region in Marokko entdecken dürfen.  Mit einen 4x4 kann man auch von Tabant aus über den Hohen Atlas weiterfahren.

Nachdem ich wieder auf gut ausgebauten Straßen unterwegs war, suchte und fand ich eine Tankstelle, an der auch der Fiesta gewaschen und gereinigt wurde.

Auch hier ein sehr freundlicher Tankwart und Kollegen, die das Fahrzeug vom Schmutz befreiten. Diese Prozedur dauerte eine halbe Stunde.

Ich setzte mich zu einigen Männern, die mir Tee und Brot mit Olivenöl anboten. Hier fühlte ich mich wieder sehr wohl. Mit Händen und Füßen wurde kommuniziert und sich mit Küsschen auf die Wangen verabschiedet.

 

Gegen 21 Uhr traf ich wieder in Marrakech ein. Der Parkplatzwächter an der Straße wies mir nach 10 Minuten Wartezeit einen günstig gelegenen Parkplatz zu.

 

Mein Geruchsorgan vernahm sehr leckere Gerüche, die auch den Magen weitergeleitet wurden. Der Weg führte zu einem kleinen offenen Imbissstand an der Straße. Hier wurden kleine Würste gebraten. Mein Zögern erkannte der Koch sofort und überreichte mir einfach so zwei seiner Köstlichkeiten. Und diese waren so was von lecker. Ich bestellte eine Portion, das waren 10 Stück, und ein Getränk. Hier war Leben am Stand. Ich genoss dieses über eine Stunde.

Wie schön ist es doch hier am Straßenrand bei den Menschen, als in einem anonymen Restaurant in der Medina, dachte ich.

Ich machte es mir noch auf der Dachterrasse des Hotels gemütlich und lies diesen schönen und erlebnisreichen Tag relaxt ausklingen.

 

Und wieder genoss ich das Frühstück und die heimelige Atmosphäre im Hotel.

Gegen 10 traf ich mich mit Marion. Sie wollte die nächsten beiden Tage außerhalb von Marrakech verbringen. Ich schloss mich an. Schön wenn man(n) so flexibel ist.

 

Frau 3 Tage, großer Roli, Mann 7 Tage, kleiner Roli :-)

 

Marion kannte ein schönes Hotel, direkt am Stausee Lalla Takerkoust gelegen. Dieses sehr komfortable und sehr geschmackvoll eingerichtete Hotel Le Patio du Lac wird von Sabine Aziz geführt. https://sabineaziz.wixsite.com/lepatio-en-de .

Es ist kein Hotel für den Pauschalurlauber. Die Ausstattung ist sehr gehoben. Ich musste erst einmal tief durchatmen, als durch die Eingangstüre ging und das Hotel von innen sah. Auch die Zimmer ein Traum.

 

Da ich beruflich sehr viel in Hotels übernachte, muss das in meinen Urlauben nicht sein. Hier fühlte ich mich jedoch auch sofort sehr wohl und willkommen. Auch das Personal ist sehr lieb, nett und zuvorkommend.

Es wurde viel gesprochen und neue Informationen über diese Region eingeholt. Nach einem gemeinsamen Kaffee machten Marion und ich mich auf den Weg in Richtung Moulay Brahim.

 

Es war das erste Mal, dass ich im Monat Mai Marokko besuchte. Um diese Jahreszeit blüht hier alles, rs ist sehr grün und abwechslungsreich Eine sehr tolle traumhafte Landschaft, die mir in dieser Form so noch nicht bekannt war.

 

Es war auch die Zeit, in der die Millionen Mohnblumen blühten. Deren Blätter werden in der Sonne getrocknet und zum “ Berber Lippenstift“ weiterverarbeitet. Eine sehr arbeitsintensive Saisonarbeit, die wir live miterleben durften.  

In Asni legten wir den nächsten Stopp ein.

Wir wurden gleich als Touristen erkannt und wurden sofort angesprochen. Und nein, wir wollten keinen Schmuck oder Steine kaufen, wir wollten nur etwas herumspazieren und etwas essen.

An einem zentralen Platz wurden Fleischspieße gebraten. Wir standen davor und überlegten, ob wir unsere Mägen damit befriedigen können. Der Koch überzeugte uns. Wir setzten uns an den Tisch und verhafteten einige der leckeren Fleischspieße.

Der Souk hatte bereits geschlossen. Einige Händler waren jedoch noch auf dem Marktgelände. Hier hatten wir auch Kontakt. Lachten oder regten uns auf.

Zeit war noch vorhanden um nach Imlil in den Hohen Atlas zu schleichen.

Dieser Ort liegt auf ca. 1.800 m. Wir folgten dem Oued Rheraya, unterbrochen von einigen Fotostopps. Dieser Ort ist vom Tourismus voll erschlossen. Vor hier aus, starten die Hochgebirgstouren.

Wir fuhren dann gemütlich, unterbrochen von einigen kurzen Stopps zurück nach Lalla Takerkoust, wo das Abendessen im Hotel auf uns wartete.


Vorher genossen wir noch den herrlichen Sonnenuntergang am See.

Gustiösen Abendessen. Vielen Dank an die Köchin.

Dieser schöne und erlebnisreiche Tag ging wieder viel zu schnell vorbei.

 

Gut ausgeschlafen nahmen wir unser reichhaltiges und leckeres Frühstück ein. Es ist ja Urlaub und Zeit dafür ist genügend vorhanden.

Ich alberte noch mit den Huinden herum.

Marion feierte einen besonderen Tag, den wir mit einem Glas Sekt auf der Terrasse begossen.


Wir fuhren anschließend in die nahegelegene nach Amizmiz und bummelten durch die kleine beschauliche Stadt. Hier konnten wir uns, ohne ein Verkaufsgespräch, frei bewegen und das Treiben beobachten und genießen.

Neugierig, wie wir waren, wurden auch kleineren Gassen ein Besuch abgestattet.

Hier fielen wir wohl einem Hausbesitzer auf, dessen Haus wir etwas genauer betrachteten. Er kam auf uns zu und lud uns zu einer Hausbesichtigung ein.

Ich befürchtete wieder eine Falle. Entweder wollte er uns etwas verkaufen oder etwas Geld für die Führung durch das Haus. Es war ein ganz normales Wohnhaus.

Umgekehrt, wäre es die gleiche Situation hier in Deutschland gewesen, hätte der Hausbesitzer bestimmt die Polizei gerufen, wenn 2 Afrikaner sein Haus so genau betrachtet hatten.

Marion meinte, wir sollten es wagen. Ich hatte noch so meine Bedenken. Jede Türe im Haus wurde geöffnet. Wir hatten tiefe und seltene Einblicke. Für den Hausbesitzer war das eine Selbstverständlichkeit. Wir lernten seine Familie kennen. Die Frauen waren damit beschäftigt, das Mittagessen, Couscous, zuzubereiten. Auf der Dachterrasse war die übliche Wäsche an der Leine zu sehen, jedoch ein Schaf, Hasen und Tauben.

Der Bruder arbeitet als Heilpraktiker und liefert seine natürliche Arzneimittel, meist Kräuter oder Kräutermischungen bis nach Frankreich, Italien und Saudi Arabien. 

Im Salon wurden wir zum Tee eingeladen. Die Frauen genossen diesen Besuch und waren neugierig. Marion konnte sich mit ihnen etwas verständigen. 

Die Einladung zum Mittagessen lehnten wir aus Zeitgründen ab. Nach dem Abschiedsfoto verabschiedeten wir uns von diesen netten Menschen.

Die Hausbesichtigung war übrigens gratis und kam von Herzen.

 

Wieder am Hotel angekommen, verabschiedete ich mich von Marion und Sabine. Marion blieb noch einen weiteren Tag bei Sabine.

 

Pünktlich um 18 Uhr habe ich den Mietwagen wieder an Mohamed am vereinbarten Ort in Marrakech übergeben. Auch hier verlief alles problemlos.

Den Abend genoss ich wieder in der Medina.

Schlechte Erfahrungen hatte ich beim Barbier gemacht. Wir vereinbarten einen Preis von 30 DH, Bart etwas schneiden und eine Rasur. War auch ok. Zwischendurch fragte er mich so ganz beiläufig, ob er auch noch meine Haare etwas kürzen solle. Habe ich abgelehnt, jedoch schnippelte er mir ein paar abstehende Härchen ab. Nach getaner und auch guter Arbeit, wollte er plötzlich 300 DH von mir. Er hätte mir ja auch die Haare geschnitten. Ich wurde etwas wütend und drohte die Touristenpolizei zu rufen.  Das sei Betrug und ein Marokkaner würde diesen Preis auch niemals bezahlen. Ich drückte ihm 40 DH in die Hand und verließ wortlos den Salon dieses Abzockers.

Man müsste Fotos von den Geschäften machen, wo absichtlich die Menschen / Touristen über den Tisch gezogen werden, und diese in der Medina aushängen.

 

Ich schlenderte weiter durch die gut frequentierten Gassen der Medina und staunte über das Gewimmel.

 

Heute ist Samstag, der 12. Mai 2018. Ich bedankte mich bei Bader für die herrlichen Tage und seine Gastfreundschaft und Hilfe. Auch habe ich versprochen wieder zu kommen. Wahrscheinlich im Januar 2019.

 

Ich verabschiedete mich von der Medina.

Am Djemaa el Fna nahm ich noch den Schuhputzservice in Anspruch. Hier wählte ich etwas älteren Mann aus. Die Gründliche Reinigung und Pflege dauerte ca. 20 Minuten. Seinen Tee teilte er mit mir.

 

Und wieder wurden mit einigen Taxifahreren heftige Diskussionen, wegen der geforderten Preise zum Hauptbahnhof geführt. Start bei 120 DH. 50 DH ist der Tarif, den ich auch bezahlt hatte, inkl. Gepäck. Und der Taxifahrer wollte dann noch zusätzlich 20 DH für mein kleines Köfferle, was ich freundlich und bestimmend ablehnte.

 

Pünktlich um 14:20 Uhr für die Bahn in Richtung Fés ab.  Hier traf ich gegen 22.30 Uhr ein. Da mein Flieger um 6 Uhr startete, wollte ich in kein Hotel mehr.

Ich schlenderte noch durch die Straßen um den Hauptbahnhof herum und füllte meinen hungrigen Magen. Busse zum Flughafen fuhren um diese Zeit nicht mehr ab. Also war ich nur auf die Taxis angewiesen. Ein Tourist alleine in der Nacht in Fès der zum Flughafen möchte. Ich stellte mich wieder auf Diskussionen ein.

Wie immer ist es sehr wichtig, sich so ruhig zu verhalten und zu zeigen, dass man sehr, sehr viel Zeit hat und schon irgendwie zum Flughafen kommt. Der Tarif sind 120 DH. + Nachtzuschlag. Ist normal.

 

Erster Angebotspreis waren 280 DH.  Habe den Fahrer gleich weggeschickt und nicht verhandelt. Auch den nächsten, der 250 DH wollte. 

Bin dann am Hauptbahnhof an der Taxizentrale angekommen und hier gefragt 220 DH wenn ich gleich zum Flughafen wollte oder 15 Minuten warten und für 180 DH fahren. Nach harten Verhandlungen einigten wir uns auf 150 DH. Dazu spendierte mir der Manager der Taxizentrale ein Glas Tee und was Gutes zum Rauchen, das etwas weiter nördlich von Fés angebaut wird.

Der Taxifahrer hatte es wohl sehr eilig. Mit bis zu 110 km/h und fast Dauerhupen heizte er durch die fast menschenleere Stadt.

Ich konnte mich am Flughafen noch einige Stunden erholen.

 

Und wieder die gleiche Situation bei der Ausreise. Diese wurde mir verweigert. Grund ist, dass mein Toyota Landcruiser angeblich seit 2 Jahren in Marokko ist. Wo mein Auto denn in Marokko wäre. Ich wurde wieder zurück zum Zollbüro geschickt. Diesmal war ich vorbereitet und hatte das, vom marokkanischen Zoll abgestempelte Ausreisedokument des Toyotas dabei. Ich wurde nun gefragt, ob das stimmt und mein Toyota wirklich in Deutschland ist. Nach einigen Minuten hatte ich einen Zettel mit Stempel und einem Vermerk. So konnte ich dann wieder ausreisen.

Und dieses Problem mit meinem Toyota werde ich wieder haben, weil der Zöllner die Daten im Computer nicht änderte. Habe wenigstens nichts gesehen.

Es waren wieder schöne, erlebnisreiche und spannende Tage in meinem geliebten Land.

Es ist ein großer Unterschied, ob ich mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs bin oder mit dem Flieger anreise und hier auf Übernachtungen und öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin.

Es lohnt sich, sich vorab über die Preise zu informieren. Insbesondere die Taxipreise.

 

Auch meine ich, dass ich mehr, als in der Vergangenheit, angesprochen und auch belästigt wurde, was den Verkauf von irgendwelchen Waren oder Dienstleistungen betrifft.

Ob sich die Marokkaner damit einen Gefallen tun, ist mehr als fraglich.