Franche-Comté. 28.10. – 1.11.2017

 

Goldene Herbstausfahrt in das Franche-Comté. 28.10. – 1.11.2017

 

Anfang  Oktober ging folgende Rundmail ein:

 

“Liebe Mit-ADAC-Mitglieder,

langsam rückt es näher, das ultralange Wochenende vom Samstag 28.10. bis Mittwoch 1.11. mit (für uns) vier möglichen Übernachtungen.

Was böte sich besser an, da mal wieder nach Frankreich zu fahren ? …….“

 

Die fixen Bodenseestammtische finden nicht mehr statt. Er beschränkt sich nun auf kleinere Treffen und Ausfahrten.

Unser geliebtes und grenznahes Fronkraisch liegt ja fast vor der Haustüre. Offen war noch die Region, die besucht werden sollte.

ADAC deshalb, weil einige der Teilnehmer diesen Dienstleister bereits in Anspruch nehmen mussten :-)

 

Der Termin nahte sich. Die Wettervorhersage, mit den dunkelgrauen Wolken- und Regensymbolen auf dem Monitor, wurde auch nach mehrmaligem ein- und ausschalten des Rechners nicht besser. Sie Temperaturangaben auch nicht. Der sonnige Süden war zu weit entfernt.

 

Wir vereinbarten für den 28.10.2017 einen Treffpunkt südlich von Freiburg. Hier sollte dann über den weiteren Tourverlauf diskutiert werden.  

 

Gegen Abend , kurz vor dem herrlichen Sonnenuntergang, trödelten eine Besatzung nach der Anderen auf dem Platz ein.

 

Mr. Starklichttechnik mit Frau.

 

Unsere Körper verlangten, wie in den kommenden Tagen auch, ein wärmendes Feuer sowie diverse heiße und kalte Flüssigkeiten.

 

 

Nach einer langen Nacht, eine zusätzliche Stunde wurde uns geschenkt, kam  nach und nach Leben auf dem Platz auf.

Wasser wurde erhitzt und die, in den Tassen und Oimrle  enthaltenen, Teebeutel gebadet oder der getrocknete koffeinhaltige Kaffeeextrakt  erschreckt.  Um die Mägen bei Laune zu halten, wurde noch das eine oder andere trockene Stückle mit runter gespült.

 

Wir freuten uns alle auf den Überfall der nächsten Boulangerie.

 

Dafür mussten wir noch etwas tun. Martin, der Australier, führte uns zu einem “Lost place“.  Hier finden wohl noch Übungen des Militärs statt, was man einigen Spuren sehen konnte.  Auch Graffiti Künstler kennen diesen Ort.

 

 

Als grobes Tagesziel hatten wir die Region um die Stadt Pont-de-Roide ausgemacht.

Außer in der Taxe von Reinhold und Sue war keine oder keine funktionierende Funke an Bord, was etwas mehr Rücksichtnahme im fließenden Verkehr bedeutete.

 

Es ist Sonntag. Wir waren etwas spät dran, was zur Folge hatte, dass viele Boulangerien bereits geschlossen hatten. Frankreich ohne Baguette, Croissants, Eclairs oder Millefeus geht gar nicht.  

Die Anspannung stieg nach jeder Ortsdurchfahrt. Wir hatten großes Glück und überfielen eine Boulangerie, die ein reichhaltiges Sortiment an leckeren Teilen offerierte.

 

Einige der Lebensmittel wurden gleich mit einem heißen Kaffee am Ufer des Rhein-Rhone-Kanals bei sehr böigem Wind verhaftet.

 

Die windgeschützten und gut beheizbaren Arbeitsplätze wurden aufgesucht. Diesen Luxus konnten nur die Buschtaxibesatzungen genießen. Bei meinem Briten ist man doch etwas näher mit der Natur unterwegs. Die Nächte konnten Uschi und Ali und ich in unseren Luxuskomfortappartements besser genießen.

 

Die Navigatoren auf dieser Tour waren Freia mit Martin und Sue mit Reinhold. Ob es in deren Cockpits während den Fahrten zu Meinungsverschiedenheiten kam, ist mir nicht bekannt. Ich fuhr immer einfach hinterher.

 

Jedenfalls wurden täglich wunderschöne Strecken und Wege ausgewählt.  

 

Es war jedoch Jagdsaison und einige Gebiete gekennzeichnet.

Wie so oft, fährt man mit etwas gemischten Gefühlen an den Jägern und Treibern vorbei. Jedoch hatten wir hier auch wieder nur positive Erfahrungen machen dürfen.

 

Am späten Nachmittag erreichten wir den, uns bereits bekannten, Übernachtungsplatz oberhalb der kleinen Stadt Pont-de-Roide. Hier müden die Flüsse Ranceuse und der Roide in den Doubs.

 

Um den Schlaf zu genießen und um nicht aus den Bettchen zu fallen, wurde die Fahrzeuge gleich ausgerichtet und Brennholz für das Feuer gesammelt.

 

 

Bei leichtem Nieselregen und kühlen Temperaturen besichtigten wir noch das in den Jahren 1870/1871 erbaute Fort des Roches, von dem man einen schönen Blick auf die Stadt und in das Tal hat.

 

So ein Spaziergängle verbraucht doch einige Kalorien, was der Körper auch zurückmeldet.

 

Freia hatte bereits zu Hause eine Sauce Bolognese vorbereitet. In den anderen 3 Küchen wurden die Nudeln  in heißem Wasser gebadet. Es war ein Gedicht, dieses Essen. Der Nieselregen und kalten Füße waren plötzlich nebensächlich.  Nicht jedoch der Vin rouge und die von innen wärmenden Wässerlis.

 

 

Den Abend ließen wir, gut gestärkt, am wärmenden Lagerfeuer gemütlich ausklingen und suchten unsere angenehm temperierten Schlafzimmer auf. Freia und Martin durften sich das in ihrem Dachzelt nur vorstellen. 

 

Der neue Tag schaute etwas besser aus. Kalt war es dennoch. Wie kann man nur Freude daran haben, bei einem solch widrigem Wetter und um diese Jahreszeit noch Outdoor unterwegs zu sein?. Uns jedenfalls gefällt’s  und wir haben unsere Ruhe in den Wäldern.

 

Am frühen Morgen. Blick auf Pont-de-Roide

 

Beim petit-déjeuner wurde der grobe Tagesablauf besprochen, sowie die Abendmenus der folgenden zwei Tage ausgewählt.

Die Besichtigung der Stadt Montbéliart und der Besuch eines Supermarces  standen heute auf dem Programm.

 

Nachdem wir den schönen Platz verlassen haben ging es hinunter in das Tal.

 

Der erste Stopp in Pont-de-Roide war an einer Boulangerie.  Uns kamen die Tränen als wir die fast leeren Körbe und die kahle Theke sahen. Wir kauften den Rest.  Viel war es nicht.

 

Die Fahrt führte uns durch schöne Landschaften. Auf meist kleineren Straßen erreichten wir bei sonnigem Wetter Montbéliart. Es war Montag und viele Geschäfte waren geschlossen. Einige Boulangerien nicht. Der Stadtbummel wurde nur durch einen Besuch eines Cafés unterbrochen.

 

 

Nach wenigen Minuten Fahrt, erreichten wir den Supermarce. Etwas problematisch war die Suche nach einem geeigneten Parkplatz auf dem Gelände. Höhenbegrenzungen versperrten so manche  Parkplatzeinfahrt.

 Für uns Outdoorler hat der Besuch der Toiletten oberste Priorität. Anschließend erfolgt der völlig entspannte Großeinkauf, der oft über eine Stunde dauert.

 

Start zur Einkaufstour.

Die Fahrzeuge wogen wieder viele Kilos mehr und der Stauraum wurde voll ausgeschöpft.

 

Wir machten uns auf den Weg in Richtung Südwesten.

 

Und wieder luden uns einige Feld- und Waldwege zu einem Besuch ein. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz dauerte etwas länger.

 

Wir kannten diese Gegend nicht, es gab einige Umleitungen und verschiedene Meinungen.

Es ist nie ein Problem, einen Fahrzeug einen schönen Platz zu finden. Vier Fahrzeuge schränken die Auswahl ein. 

 

Wir fuhren an einen Platz zurück, den wir eine Stunde zuvor entdeckt hatten. Diesen Platz, mit einer herrlichen Aussicht erreichten wir bei Sonnenuntergang. 

 

Hier oben war es jedoch sehr kalt. Alle halfen bei der Zubereitung des Abendmenus, Hühnchen in Curry und Reis, mit.

1,5 kg Fleisch mussten in Würfel geschnitten sowie die vielen Zutaten vorbereitet werden.

 

Unsere Mägen waren wieder glücklich und zufrieden über dieses sehr gute und geschmackvolle Essen, das wir bei Minusgraden einnahmen.

 

Die zunehmende Kälte zwang uns etwas früher unsere Betten aufzusuchen. Das Lagerfeuer konnte uns auch nicht ausreichend vor der eisigen Kälte schützen.

 

Ja die Nacht war sehr frostig, was auch an den Zeltwänden bei Australiers Schlafzimmer im OG deutlich sichtbar war. 

Blick aus meinem beheiztem Appartement.

 

Die Morgensonne sorgte für eine natürliche Enteisung. Auch die Austzraliers wurde aufgetaut. Wir freuten uns alle, diesen schönen Platz gefunden zu haben.

 

Es dauerte wieder einige Zeit bis die Motoren zum Leben erweckt wurden. Unser Zwischenziel war das am Fluss Doubs gelegene Städtchen Baume-les-Dames.

 

Auf dem Weg zum Chateau de Belvoir. War leider geschlossen.

 

 

Unterwegs wurden noch regionale Spezialitäten gebunkert die später am Flussufer und bei herrlichem Sonnenschein teilweise verhaftet wurden.

 

Wassertankstelle

 

Mittagspause am Doubs.  Hier hätten wir es alle noch länger aushalten können.

 

Und wieder haben die Navigatoren schöne Wege in Richtung Norden gefunden.

 

In der Region um Lure trafen wir bei untergehender Sonne am Lac du Ali ein. Hier genossen wir noch das schöne Abendlicht, das sich auf der Wasseroberfläche sanft spiegelte.

 

Und der sich angekündigte Besucher, Frank mit seinem Buschtaxi, traf auch ein. Frank war einige Tage in Südfrankreich unterwegs und legte bei uns noch einen Zwischenstopp, bevor er am nächsten Tag seinem Rückweg in den Ruhrpott antreten musste.

 

Die Outdoorküche mit Seeblick  wurde eröffnet und mit der Zubereitung des Gulasch begonnen.

 

The same procedure as on the last evenings.

Wir genossen den Herbstabend um die Feuerschale sitzend, mit ausreichender Flüssignahrung, medizinisch notwendigen  Getränken und Snacks.   

 

Die Morgensonne zeigte sich in einem schönen Licht.

Eine Oase der Stille, die jedoch von einer in der Nähe stattfindenden Treibjagd manchmal unterbrochen wurde. Ein Jäger meinte, dass diese nicht so erfolgreich verlief.

 

Der Abschied von diesem schönen Platz fiel uns allen sehr schwer. Einige mussten am nächsten Tag wieder arbeiten, andere konnten noch einige Tage genießen.

 

Vielen Dank für die schönen Stunden und Tage die ich mit euch verbringen durfte.

 

Auf das nächste Ausfährtle freue ich mich jetzt schon. Egal bei welchem Wetter.